Oxytocin wird zum Beispiel beim Kuscheln ausgeschüttet
Oxytocin wird zum Beispiel beim Kuscheln ausgeschüttet © bernardbodo (BERNARD BODO)

Doch nicht nur die Freisetzung von Oxytocin ist ein gesundheitlicher Vorteil von Sex – auch andere Hormone kommen ins (Vor-)Spiel: Das Stresshormon Cortisol wird reduziert und gleichzeitig werden Endorphine freigesetzt – das Gefühl von Entspannung setzt ein.

Ein sexy Zusammenspiel der Hormone

Endorphine sind körpereigene Opiate, die auch dafür verantwortlich sind, Schmerzen zu lindern, und Gefühle von Wohlbehagen und Euphorie auslösen können. Sex kann also auch als natürliches Schmerzmittel wirken, indem er Endorphine freisetzt.

Auch Dopamin wird beim Sex freigesetzt, ein wichtiger Neurotransmitter, der an der Regulierung von Belohnung, Motivation und Aufmerksamkeit beteiligt ist. Und es soll auch das Testosteron erwähnt werden: ein wichtiges männliches Geschlechtshormon, das bei beiden Geschlechtern freigesetzt wird und das sexuelle Verlangen und die Leistung beeinflussen kann.

Abgesehen davon, kann Sex auch für Ihre Herzgesundheit Gutes bewirken: So hilft regelmäßiger Sex dabei, den Blutdruck zu regulieren, das Herz-Kreislauf-System zu stärken und das Risiko von Herzkrankheiten zu reduzieren.

Nix mehr mit Kuscheln danach – Sex wirkt nachweislich positiv auf unseren Schlaf. Klar, der Körper ist entspannt und das Stressniveau deutlich reduziert, ideal, um gut zu schlafen.

Auch das Risiko von Infektionskrankheiten sinkt bei der regelmäßigen Ausübung von Sex. Studien hierzu zeigen, dass unser Immunsystem durch Sex gestärkt werden kann. Es ist jedoch wichtig, zu beachten, dass ein gesunder Lebensstil wie ausreichender Schlaf, regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung ebenfalls wichtige Faktoren für ein gutes Immunsystem sind.

Oxytocin und Sex, gibt es da wissenschaftliche Studien?

Es gibt bereits wissenschaftliche Studien, die sich den Auswirkungen von Oxytocin auf den menschlichen Körper – insbesondere im Zusammenhang mit Sex – widmen. Das "Kuschelhormon" wird bei sexueller Stimulation und bei Orgasmen freigesetzt und kann das körperliche und emotionale Verbindungserlebnis verbessern. Einige Studien haben auch gezeigt, dass Oxytocin eine Rolle bei der Regulierung von Libido und Sexualtrieb spielt. Wichtig zu wissen ist allerdings auch, dass Oxytocin eben auch durch Umarmungen, Händchenhalten oder anderen engeren Körperkontakt ausgeschüttet wird, ebenso wie etwa bei der Geburt eines Kindes. 

Händchenhalten zählt zu einer Form der körperlichen Nähe, die uns Oxytocin ausschütten lässt
Händchenhalten zählt zu einer Form der körperlichen Nähe, die uns Oxytocin ausschütten lässt © Nola Viglietti/peopleimages.com

Let's talk about Sex

Wenn Sex gesundheitsfördernd ist, würde dann der Umkehrschluss erlauben, zu fragen: Macht kein Sex krank? Ganz klar: Nein, es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass das Fehlen von Sex körperliche Krankheiten verursachen kann. Gesundheit hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich Ernährung, Bewegung, Schlaf und Stressmanagement. Es ist jedoch nicht außer Acht zu lassen, dass sexuelle Aktivität eine Quelle der Freude und Befriedigung sein kann.

Auch ist es wesentlich, festzuhalten, dass Sex nur gut für die Gesundheit ist, wenn er in einer sicheren und konsensualen Verbindung stattfindet. Dazu ist es wichtig, auf die eigene körperliche und emotionale Gesundheit zu achten und sicherzustellen, dass der Sex positiv und angenehm ist. Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse und Vorlieben in Bezug auf körperliche Nähe, und es ist wichtig, diese zu respektieren und eine gesunde Balance zu finden. Im Umkehrschluss können nämlich sexuell übertragbare Infektionen das Immunsystem beeinträchtigen.

Entstanden in Kooperation mit lebexund.jetzt