Ziel ist es daher, Stadtkerne zu stärken
Ziel ist es daher, Stadtkerne zu stärken © focus finder




„Wenn wir in abgelegenen Gebieten weiter in der Geschwindigkeit bauen, wie es aktuell der Fall ist, und damit die Zersiedelung immer weiter voranschreitet, beschneiden wir uns selbst in unseren Ressourcen. Wir brauchen Leitlinien, wie wir mit unserem Grünraum umgehen“, sagt Frediani-Gasser. Da gehe es beispielsweise unter anderem um zusammenhängende landwirtschaftliche Flächen, die für die Bauern enorm wichtig seien. Lebensräume nach innen bringen, dort wohnen, wo das Zentrum ist und die Ortskerne stärken – das seien Ziele, die es im Rahmen der Raumordnung zu erreichen gelte. Das Problem: „Bei den Zielen sind sich alle einig. Oft ist aber der wirtschaftliche Druck groß. Und wenn jemand zum Bürgermeister einer Gemeinde kommt, und sagt, ich baue eine Produktionshalle auf die grüne Wiese, und beschäftige in der Folge 20 Leute, dann tut sich der Bürgermeister schwer, Nein zu sagen“, weiß Frediani-Gasser.

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Deshalb brauche es ein entsprechendes Raumordnungsgesetz, welches das Instrument dafür liefere, die Ziele umzusetzen. Und genau da hakt es in der Steiermark schon lange. Bereits 2009 wurden die „baukulturellen Leitsätze“ des Landes Steiermark beschlossen. 2014 beschäftigte sich eine Landtagsenquete mit dem Thema Baukultur. Kernthemen wie die Stärkung der Ortszentren wurden dabei unter die Lupe genommen. Die Verödung der Gemeindezentren durch Leerstandsobjekte war ein wesentliches Thema. „Konkrete Vorschläge für dringend notwendige Gesetzesreformen wurden definiert. Und seither aber leider weitgehend ignoriert“, kritisiert Frediani-Gasser. Die derzeit gültige Novelle des Steiermärkischen Raumordnungsgesetzes sei eher „ein Reförmchen“ gewesen.