Ab Ende Oktober/Anfang November verkriecht er sich zum Winterschlaf. Im April wird er langsam wieder munter. "Wer ganz sicher sein will, ob sein Gartengast noch schläft, klebt ein WC-Papiersiegel über den Eingang des Igelnests", verrät Katja Batakovic, fachliche Leiterin von „Natur im Garten“, einen simplen Trick, fügt aber gleich hinzu: "Lassen Sie die Tiere bis zum Verlassen ungestört, denn jedes Aufwachen kostet sie viel Kraft!“

"Ein ,wildes Eck' hilft dem Igel bei der Suche nach Nahrung, Nistmaterial oder einem Schlafplatz. Als Bewohner reichstrukturierter und kleinräumiger Landschaften sind nahrungsreiche Hecken oder Blumenwiesen, Gebüsche mit dichtem Unterwuchs, aber auch offene Flächen in naturnahen Gärten, Bäche und Waldränder für Igel lebensnotwendig", erklärt Batakovic. Hier finden sie, was sie zum Leben brauchen: Schlafplätze und Nahrung. Als Insektenfresser stehen neben Käfern und anderen Insekten Würmer, Raupen und Schnecken auf ihrem Speiseplan. Je nach Angebot fressen Igel aber auch Aas, Eier oder Fallobst, allerdings nicht als Hauptnahrung. „Igel sind standorttreu, was bedeutet, wenn möglich, bleiben sie im Laufe ihres Lebens im selben Gebiet. Reisig-, Laub- oder lockere Steinhaufen, Plätze unter Gartenhütten und Baumwurzeln oder ein hohler Stammabschnitt in einem ungestörten Garteneck bieten im Sommer ein sicheres Tagesversteck," sagt die Expertin.

Bitte viel Natur!

Mit kurzgeschnittenem Zierrasen und naturfernen Nadelgehölzpflanzungen finden sich die stacheligen Gesellen nicht zurecht. Insbesondere die Verwendung von chemisch-synthetischen Pestiziden, wie Schneckengift, wirkt sich negativ auf den Igelbestand aus, weil die Giftstoffe sich in der Nahrungskette anreichern. Auch niedrig gesetzte Maschendrahtzäune können ihm, ebenso wie Pappbecher mit süßen Saftresten - im wahrsten Sinne des Wortes - zum Verhängnis werden. Teiche mit steilen Kanten lassen sich hingegen leicht durch innenliegende Blumenkästen mit Wasser- und Sumpfpflanzen entschärfen. Zu den wenigen Fressfeinden gehören Uhu, Fuchs und Dachs. Im Siedlungsgebiet kaum bedrohlich, lauern hier andere Gefahren, wie Autos, gegen die das Einrollen einfach nicht wirkt.