Eigentlich war er gerade dabei, sich ein mobiles Tiny House mit 17 Quadratmetern zu schaffen und der Anhänger, auf dem das Minihaus aufgebaut werden sollte, war bereits gekauft. Aber dann kam Markus Idl das Hausprojekt in Köstenberg in den Ossiacher Tauern dazwischen. Ein altes Bauernhaus, dazu ein Stallgebäude und 13 Hektar Grund mit Wald- und Wiesenfläche. Das war vor vier Jahren und das Haus stand bereits länger zum Verkauf. Aber es sei in einem derart desolaten Zustand gewesen, „dass sich das wohl keiner antun wollte“, vermutet Idl.

Vom Minihaus zu 550 Quadratmetern

Zweieinhalb Jahre war er mit dem Umbau beschäftigt und über das Ergebnis kann man nur staunen. „Es war schon ein Riesensprung vom geplanten Minihaus zu 550 Quadratmetern Wohnfläche.“ Bevor Idl aber überhaupt beginnen konnte, musste er zuvor noch 72 Tonnen Gerümpel entsorgen.

Ein Wahnsinn“, erinnert sich der Villacher, der hauptberuflich Vertriebspartner von „Young Living“ ist, das ätherische Öle und andere verwandte Produkte verkauft. Warum er sich das angetan hat? „Für mich war der Platz von Anfang an ein Kraftort. Im Grunde habe nicht ich den Ort gefunden, sondern er hat jemanden gesucht, der sich um ihn kümmert.“ Und da hätte er wohl keinen besseren als Idl finden können. „Mir war es wichtig, das Alte mit dem Neuen zu verbinden, denn ich habe großen Respekt vor der Arbeit, die die Menschen hier zuvor geleistet haben.“

Ökostrom für die Wandheizung

Selbst das bereits undichte Stadldach blieb erhalten, das neue Dachgerüst wurde quasi an die alten Balken angebaut und Richtung Süden eine Fotovoltaikanlage darauf errichtet. Sie erzeugt den Strom für die Infrarotheizmatten, die in die Wände des Wohnhauses eingebaut sind. „So ist es gelungen, die feuchten Steinmauern im Untergeschoß auszutrocknen.“

Der Schimmelbefall wurde mit atmungsaktivem Thermoputz sowie ätherischen Ölen, die man den Naturfarben beim Anstrich beigefügt hat, beseitigt. „Chemie sucht man in unserem Haus vergebens“, sagt Idl. Mit „uns“ meint er seine Frau Silvia, die er während des Hausprojektes kennengelernt hat, und Sohn Manuk (vier Monate).

Das ursprüngliche Giebeldach des Bauernhauses wurde abgetragen, „da die Räumlichkeiten dadurch sehr beengt waren.“ Ersetzt wurde es durch ein begrüntes Flachdach, Richtung Süden und Westen wurden Balkone angefügt und vier Gästezimmer eingerichtet.

Glitzende Fassade

Die Verbindung von Alt und Neu zeigt sich sehr schön bei der Außenverkleidung im Dachgeschoßbereich. Hier wurde auf Funder-Max-Platten in Holzoptik gesetzt. „Darauf gibt es 30 Jahre Garantie und man muss sie nicht streichen.“ Was in dieser Höhe wohl kein Fehler ist. Dem Außenputz im Untergeschoß wurde Perlmutt sowie Gold- und Silberflitter beigemischt. „Wenn die Sonne oder der Mond drauf scheint, dann glitzert es und das gibt dem Haus eine gewisse Leichtigkeit.“

Für den Umbau hat Idl professionelle Handwerker engagiert, die Arbeitswoche begann bei ihm aber immer erst am Dienstag. „Denn“, so Idl, „am Montag waren die meisten noch nicht so richtig motiviert.“