Die Idee ist einfach und überzeugend: Es braucht an der Treppe nur einen zusätzlichen Handlauf, der mit einem gesicherten Griffelement versehen wird. Treppauf schieben Sie den Haltegriff einfach nach vorne, dieser rastet ein und Sie können sicher Schritt für Schritt die Treppe hochgehen. Treppab kippen Sie den Sicherheitsbügel leicht an, schieben ihn nach vorne und lassen ihn ab. Der Haltegriff rastet auch hier ein und macht hilft sturzgeschützt nach unten zu gehen –  im eigenen Tempo. Der Bremsmechanismus im Haltegriff ist patentiert – vor allem beim Heruntergehen der Treppe verhindert der frontal vor dem Körper befindliche Sicherheitsbügel ein Hinabstürzen.

Der "Assistent" besteht aus einem Handlauf mit Führungsschiene. Der frontal vor dem Körper befindliche Sicherheitsbügel verhindert ein Hinabstürzen.
Der "Assistent" besteht aus einem Handlauf mit Führungsschiene. Der frontal vor dem Körper befindliche Sicherheitsbügel verhindert ein Hinabstürzen. © Assistep

Das Produkt heißt „Assistep“ und wurde 2012 an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens in Trondheim entwickelt. Halvor Wold, Ingrid Lonar und Eirik Medbø gründeten daraufhin gemeinsam das Unternehmen AssiTech AS und führten das Gerät Ende 2015 in Norwegen ein. 2016 wurde das Produkt auf der weltgrößten Hilfsmittel-Messe „Rehacare“ in Düsseldorf zum ersten Mal im Ausland präsentiert und fand großen Zuspruch. Mittlerweile ist „Assistep“ nicht nur in Norwegen, Schweden, Niederlande und Deutschland erhältlich, sondern seit Jahresbeginn auch in Österreich. Beim österreichischen Vertreiber CH-REHA sagt man dazu: „Das System ist international das einzige seiner Art. Bisher gab es in diesem Segment nur Treppenlifte. Hier steht aber die Idee der Mobilisierung dahinter. Der Assistep überzeugt auch als Therapiegerät – etwa in Seniorenheimen.“

Damit das Leben weiter-geht

Die Zielgruppe für den „Treppenrollator“ sind tatsächlich Senioren - und Menschen mit Bewegungseinschränkungen oder Gleichgewichtsstörung. Während es für flache Untergründe Krücken, Rollatoren oder Gehwägen zur Unterstützung gebe, biete der „Assistep“ die nötige Stütze auf Treppen, heißt es von Herstellerseite. Er sei als Alternative zu einem normalen Handlauf und einem Treppenlift zu verstehen. „Wir haben gesehen, dass die Zahl der Verletzungen und Todesfälle beim Treppensteigen sehr hoch war, obwohl es seit Jahrzehnten Treppenlifte gibt. Das zeigt, dass die Gruppe der potenziellen Nutzer, die beim Treppensteigen unsicher sind, aber weiterhin selbst gehen können und wollen, groß ist.“

Der Treppenassistent  wurde mit einem Designpreis ausgezeichnet. Das System ist TÜV- und CE-geprüft und wird von geschultem Fachpersonal individuell auf jede Treppe angepasst und montiert. Wird der Handgriff nicht benötigt, kann er ganz einfach eingeklappt werden.
Der Treppenassistent wurde mit einem Designpreis ausgezeichnet. Das System ist TÜV- und CE-geprüft und wird von geschultem Fachpersonal individuell auf jede Treppe angepasst und montiert. Wird der Handgriff nicht benötigt, kann er ganz einfach eingeklappt werden. © ASSISTEP

Zur Kostenfrage erklärt man bei CH-REHA: „Für eine Standardtreppe mit etwa 10 Stufen sind bei unkompliziertem Mauerwerk weniger als 3000 Euro zu berechnen. Zusätzlich gibt es fallweise Förderungen und Zuschüsse.“