Einen Notruf setzen die 510 Betriebe der steirischen Modebranche ab. Anneliese Ringhofer, Innungsmeisterin Mode und Bekleidungstechnik in der steirischen Wirtschaftskammer, betont am Dienstag in einer Aussendung: Der zweite Lockdown sowie die nahezu zur Gänze abgesagten Veranstaltungen in allen Bereichen machen der steirischen Mode- und Bekleidungsbranche zu schaffen. Im Frühjahr haben sich die Unternehmen demnach "noch einigermaßen über Wasser halten" können, nun drohe aber "ein finanzieller Totalausfall". Ringhofer: „Im zweiten Lockdown gab es de facto keine Aufträge und auch danach sieht es nicht besser aus. Die Ballsaison ist vorbei, bevor sie angefangen hat, niemand braucht im Moment neu angefertigte Kleider, Anzüge, Pelze oder Hüte. Wer nicht ausgeht, braucht auch keine elegante Kleidung.“ Was die Situation zusätzlich verschärfe, sei der Umstand, dass die Schließung von Hotellerie und Gastronomie bis zumindest 6. Jänner 2021 andauern werde.

Anneliese Ringhofer
Anneliese Ringhofer © WK/(c) Foto Fischer

Umsatzersatz wie in der Gastronomie gefordert

Unter den 510 betroffenen Unternehmen in der Steiermark seien u. a. Damen- und Herrenkleidermacher, Hutmacher, Modisten, Kürschner, aber auch Änderungsschneidereien. "Einige mussten bereits Mitarbeiter kündigen, denn auch die Kurzarbeit hilft nicht, wenn keine Aufträge vorhanden sind", wird betont. Daher fordere die Branche nun einen Umsatzersatz ähnlich wie in Handel und Gastronomie. Ringhofer: „Was hilft es, wenn die Betriebe offen haben dürfen, aber aufgrund der Situation keine Aufträge eingehen?“ Mit einer Entspannung der Lage sei frühestens im zweiten Quartal 2021 zu rechnen. "Bis dahin droht vielen Betrieben das Aus, wenn nicht sofort von der Bundesregierung gegengesteuert wird." Ringhofer: „Die Situation ist dramatisch, wir stehen mit dem Rücken zur Wand und brauchen dringend Unterstützung."