Hinter den Türen des Instituts für Robotik und Mechatronik der Joanneum Research hat man das Gefühl, man sei bereits in der Zukunft angekommen. Eine riesige Halle voller Roboter und modernstem Equipment vermittelt ein futuristisches Bild. Hier trafen sich letzte Woche im Rahmen der ersten „ManuCode“ Summer School 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um sich ihrer Leidenschaft - der Robotik - zu widmen. Organisiert wurde die dreitägige Sommerschule gemeinsam von der Joanneum Research und der Österreichischen Computergesellschaft (OCG).

In den Räumlichkeiten der Joanneum Research im Klagenfurter Lakeside-Park wird in die Welt der Robotik eingetaucht
In den Räumlichkeiten der Joanneum Research im Klagenfurter Lakeside-Park wird in die Welt der Robotik eingetaucht © (c) Kleine Zeitung / Weichselbraun (Weichselbraun Helmuth)

Internationales Problemlösen

Während der „ManuCode“ Summer School spielte auch die internationale Zusammenarbeit eine wichtige Rolle. Bernhard Dieber, der als einer von zwei Experten der Joanneum Research das Programm leitet, zeigt auf einen großen Bildschirm, auf dem ein Livestream läuft. "Wir sehen hier die Universität Tartu in Estland, wo die Summer School zeitgleich stattfindet und die Teilnehmenden an derselben Aufgabenstellung arbeiten“, erklärt Dieber.

Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Estland, die über Live-Stream verbunden sind, werden mobile Roboter programmiert
Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Estland, die über Live-Stream verbunden sind, werden mobile Roboter programmiert © (c) Kleine Zeitung / Weichselbraun (Weichselbraun Helmuth)

Knifflige Aufgabe mit Realitätsbezug

Die Aufgabe, die die Teilnehmenden innerhalb der drei Tage zu lösen hatten, wirkt sehr real: Es herrscht Pandemie und in einem Unternehmen werden mobile Roboter benötigt, um ansteckende Materialien zu transportieren. "Wir wollten eine Aufgabenstellung entwickeln, die möglichst nahe an der Realität ist, um zu zeigen, wie wichtig Roboter auch innerhalb von Produktionsprozessen sind", erzählt Bernhard Dieber.

Während der Sommerschule wurden auch Lehrer wieder zu Schülern. Das Programm richtete sich nämlich sowohl an Jugendliche ab 15 Jahren als auch an Lehrpersonal. Gemeinsam tüftelten sie an der Lösung des Problems und lernten so verschiedene Themenbereiche, wie Coding, Künstliche Intelligenz und Programmieren kennen.

In Kleingruppen  tüfteln die 16 Teilnehmenden an der Lösung der Aufgabe.
In Kleingruppen tüfteln die 16 Teilnehmenden an der Lösung der Aufgabe. © (c) Kleine Zeitung / Weichselbraun (Weichselbraun Helmuth)

Robotik ist absolutes Zukunftsthema

Ziel der Summer School ist es, vor allem junge Menschen dazu zu ermuntern, sich mit moderner Technologie auseinanderzusetzen. Beim 19-jährigen Manuel ist diese Begeisterung zu sehen, er sieht in der Roboterentwicklung ein „wichtiges Zukunftsthema“. Diese Meinung vertritt auch Bernhard Dieber: "In Japan wird aufgrund der demografischen Struktur schon jetzt vermehrt auf Roboter zurückgegriffen. So eine Situation wird es bald auch bei uns geben.“

An der „ManuCode“ Summer School nahmen auch fünf junge Frauen teil, eine von ihnen ist die 17-jährige Nathalie Stöfan. Die HTL-Schülerin hat sich aufgrund von etwaigen Zukunftsplänen für die Sommerschule entschieden: „Ich versuche zurzeit in verschiedene Berufsfelder reinzuschnuppern und ich muss sagen, dass mir die Arbeit mit Robotern sehr gut gefällt“. Sollte es dann in Zukunft zum vermehrten Einsatz mobiler Roboter kommen: ihre zukünftigen Entwicklerinnen und Entwickler gibt es bereits heute.