Die Kontrollbank (OeKB) übernimmt die Mehrheit an der Tourismusbank ÖHT - die Bank Austria gibt ihren Anteil von 50 Prozent ab, die Erste Bank trennt sich von ihren 18,75 Prozent. Die Verträge seien am Montag unterzeichnet worden, im zweiten Quartal soll der Kauf abgeschlossen sein, teilte die OeKB am Dienstag mit. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Raiffeisen bleibt mit 31,25 Prozent an Bord.

Wichtig für Tourismusfinanzierung

"Die ÖHT ist eine verlässliche Partnerin der österreichischen Tourismuswirtschaft und übernimmt eine wesentliche Rolle in der heimischen Tourismusfinanzierung. Als Spezialbank mit dem klaren Auftrag die österreichische Wirtschaft im internationalen Wettbewerb zu stärken, ähnelt ihr Geschäftsmodell jenem der OeKB. Die Beteiligung ermöglicht uns das Know-how der beiden Häuser zu bündeln, die Eigentümerstruktur indirekt auf eine breitere Basis zu stellen und so noch mehr Tourismusbetriebe als bisher mit den Förderinstrumenten der ÖHT zu erreichen", erklärte OeKB-Vorstand Helmut Bernkopf in der Aussendung.

Spezialbank mit Mandaten der Republik

Die OeKB steht im Eigentum großer heimischer Banken, darunter sind auch die zwei Banken, die sich von ihren ÖHT-Anteilen trennen. Die Bank Austria hält direkt und indirekt über 40 Prozent an der OeKB, die Erste Bank 12,9 Prozent. Die OeKB ist eine Spezialbank mit Mandaten der Republik Österreich, sie wickelt beispielsweise die Exporthaftungen ab und betreibt die offizielle Entwicklungsbank.

Der Rückzug zweier Banken aus der ÖHT stand seit einigen Monaten im Raum. Köstinger sagte im November 2018 im Parlament im Tourismusausschuss, sie sei sich der Sensibilität der Situation bewusst. Die kleine Spezialbank wickelt als "verlängerter Arm" des Ministeriums die staatlichen Tourismusförderungen in Österreich ab. Als sich der Ausstieg von Bank Austria und Erste Bank abzeichnete, wurde die OeKB als logischer Käufer gehandelt.