Die Andritz-Aktie, geriet heute an der Wiener Börse im Eröffnungshandel schwer unter Druck und stürzte um 10,36 Prozent auf 44,98 Euro ab.

Die Titel des steirischen Maschinenbaukonzerns lagen zwischenzeitlich sogar über elf Prozent im Minus und fielen damit auf den tiefsten Stand seit August 2016. Zuletzt notierten sie noch immer 8,39 Prozent tiefer bei 45,97 Euro.

Der Grund

Der steirische Anlagenbauer Andritz revidierte am Freitag seine Umsatzprognose und geht nun von einem leicht rückläufigen Umsatz im Jahr 2017 aus. Im zweiten Quartal ging der Umsatz um 5,6 Prozent auf 1,39 Milliarden Euro zurück. Im ersten Halbjahr ergab sich im Vergleich zur Vorjahresperiode noch ein kleines Plus von 0,6 Prozent auf 2,78 Milliarden Euro.

Probleme bereiten die politischen Spannungen in der Türkei und Brasilien, dafür bereitet China viel Freude, so Konzernchef Wolfgang Leitner. Am US-Markt sei man durch eine eigene Fabrik vor etwaigen protektionistischen Maßnahmen von US-Präsident Donald Trump gut gewappnet.

Andritz-Chef Wolfgang Leitner
Andritz-Chef Wolfgang Leitner © APA/HERBERT NEUBAUER

Sorgenkind ist die Sparte Hydro, wo die Auftragslage im zweiten Quartal um 40 Prozent eingebrochen ist. Nicht ganz so gut lief es auch in der Sparte "Metals", die einen Rückgang von 21 Prozent verzeichnete. Hier mache sich die Zurückhaltung der Autobauer bemerkbar.

Dafür gab es bei "Pulp & Paper" einen Auftragszuwachs von 27 Prozent und bei "Separation" von 17 Prozent.

"Sind insgesamt zufrieden"

Das Konzernergebnis stieg im zweiten Quartal um 0,1 Prozent auf 67,8 Millionen Euro und im ersten Halbjahr um 8,8 Prozent auf 130,8 Millionen Euro. "Wir sind mit der Entwicklung im 1. Halbjahr insgesamt zufrieden, auch wenn wir nicht in allen unseren Geschäftsbereichen unsere Ziele erreichen konnten", kommentierte Leitner das Halbjahresergebnis am Freitag.

Der Auftragsstand per Ende Juni lag bei 6,85 Milliarden Euro, ein Plus von 0,9 Prozent gegenüber Ende Dezember 2016. Die Zahl der Mitarbeiter sank im ersten Halbjahr um 1,3 Prozent auf 25.390.

Den Schwerpunkt der künftigen Investitionen sieht Leitner in der Digitalisierung - Stichwort Internet der Dinge oder Industrie 4.0. Hier zeige sich schon jetzt, wie durch bessere Kommunikation erheblich Kosten eingespart werden könnten. Unter anderem ist die Beteiligung an Venture Capital Fonds und Start-ups angedacht.

Weltweit beschäftigt Andritz 25.737 Mitarbeiter, davon 3300 in Österreich.