Der Glanz von Auszeichnungen kann manchmal rasch verblassen. 2018 verlieh das Magazin "trend" dem österreichischen Immobilientycoon René Benko den Titel "Mann des Jahres".

Der Selfmade-Milliardär mit Tiroler Wurzeln hatte die angeschlagene Möbelhauskette Kika/Leiner um kolportierte 400 bis 500 Millionen Euro gekauft und danach 1100 Jobs gestrichen. Trotzdem galt der Investor als Retter des wankenden Riesen, weil die Übernahme die sicher scheinende Pleite verhindert hat.

Einige Jahre hörte man viel Vollmundiges aus der Kika/Leiner-Chefetage. In die Gewinnzone wolle man vorstoßen und kein Personal mehr abbauen. Vor einer guten Woche spricht Benkos Signa-Gruppe dann von einem "sehr guten Investment": Sie hat Kika/Leiner verkauft.

Seither vergeht kaum ein Tag ohne neue Hiobsbotschaft. 1900 Beschäftigte dürfen sich fix einen neuen Job suchen, 23 Häuser schließen und die Insolvenz folgt auf dem Fuß. Der "Mann des Jahres" hat sich rechtzeitig aus dem Staub gemacht.