In der Papierindustrie ist es am Donnerstag in der zweiten Verhandlungsrunde zu einer Einigung bei den Kollektivverträgen (KV) gekommen. Das teilten die Gewerkschaften PRO-GE und GPA am Freitag in einer Aussendung mit. Für die rund 8000 Beschäftigten steigen mit 1. Mai die KV-Löhne und -Gehälter um 10 Prozent, die Ist-Löhne und -Gehälter um 9,8 Prozent, mindestens aber um 280 Euro.

Auch die Lehrlinge bekommen um 10 Prozent mehr, für sie gebe es auch ein Plus von 10 Prozent bei den kollektivvertraglichen Reiseaufwandsentschädigungen. Geeinigt habe man sich außerdem auf eine Erhöhung der Schichtzulagen für die zweite Schicht auf 11,30 Euro und dritte Schicht auf 27,25 Euro.

"Einen hervorragenden Abschluss erzielt"

Bei den niedrigsten Löhnen ergibt sich damit laut Gewerkschaften ein Einkommensplus von 15,09 Prozent. "Wir haben trotz wirtschaftlich fordernder Zeiten einen hervorragenden Abschluss erzielt, der deutlich über der Inflationsrate liegt und die Kaufkraft stärkt", so PRO-GE-Branchenvorsitzender Werner Leitner und GPA-Wirtschaftsbereichsvorsitzender Walter Kogler.

In der Elektro- und Elektronikindustrie hatte es am vergangenen Mittwochabend in der dritten Verhandlungsrunde eine Einigung auf den Kollektivvertrag, gültig ab 1. Mai 2023, gegeben. Für die rund 60.000 Beschäftigten steigen die Ist- und KV-Löhne und Gehälter brutto um 9,9 Prozent, jedoch mindestens um 325 Euro im Monat. Lehrlinge erhalten ein Plus von 10,5 Prozent. Durch den Mindestbetrag von 325 Euro bekommen niedrigere Einkommen um bis zu 14,6 Prozent mehr Geld.