Der teilstaatliche, börsennotierte OMV-Konzern könnte einen Teil seiner Öl- und Gas-Exploration und -Produktion (E&P) verkaufen. Laut einer Mitteilung von Montagabend hat der Unternehmensvorstand beschlossen, einen Verkauf der E&P-Vermögenswerte in der Region Asien-Pazifik – in Malaysia und Neuseeland – zu prüfen und den diesbezüglichen Verkaufsprozess einzuleiten.
Konkret geht es um einen etwaigen Verkauf des Hälfteanteils am begebenen Aktienkapital der "SapuraOMV Upstream Sdn. Bhd." in Malaysia sowie 100 Prozent der Anteile an der "OMV New Zealand Limited". "Eine mögliche Veräußerung zielt auf die Optimierung des E&P-Portfolios im Einklang mit der OMV-Strategie 2030 ab", schrieb die OMV.
"Verkaufsprozess über die nächsten Monate"
Im Rahmen des Verkaufsprozesses werde das teilstaatliche Unternehmen in Abstimmung mit den zuständigen Regulatoren und staatlichen Behörden interessierte Parteien in einem ersten Schritt zur Abgabe von Interessensbekundungen einladen. In einem zweiten Schritt gehe es um die Abgabe verbindlicher Angebote.
"Der Verkaufsprozess soll über die nächsten Monate stattfinden. Ein möglicher Verkauf bedarf noch der Genehmigung des Aufsichtsrates der OMV und zuständiger staatlicher Behörden", hieß es weiter.
2018 in Malaysia eingestiegen
Mit dem Einstieg in die malaysische Öl- und Gasproduktion 2018 war die OMV erstmals auch in der Vermarktung direkt am großen asiatischen Markt tätig. Die Produktion dort sollte nach Plänen des ehemaligen Vorstandschefs Rainer Seele mit geringen Investitionen bis 2023 – bei dem nun der Verkauf kommen könnte – auf 60.000 Barrel täglich versechsfacht werden. Langfristig erhoffte sich Seele weitere Lagerfunde in Malaysia.
Von einem seit 2019 geplanten Verkauf ihres 67-Prozent-Anteils am Maari-Offshore-Ölfeld in Neuseeland war die OMV im Herbst vergangenen Jahres noch zurückgetreten. Der Verkaufspreis wäre mit 50 Millionen US-Dollar schwer gewesen.
Die Umweltorganisationen Greenpeace und Fridays for Future warfen der OMV 2021 vor, in Neuseeland Umweltschützer systematisch ausspioniert und durch Sicherheitsleute infiltriert zu haben. Der Konzern wies das zurück.