Der Facebook-Konzern Meta entlässt beim größten Stellenabbau seiner Geschichte mehr als 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das seien etwa 13 Prozent der Belegschaft, teilte Konzernchef Mark Zuckerberg am Mittwoch mit.

"Heute schreibe ich Ihnen von einigen der schwierigsten Veränderungen, die wir in der Geschichte von Meta vorgenommen haben. Ich habe beschlossen, unser Team um etwa 13 Prozent zu verkleinern und mehr als 11.000 unserer talentierten Mitarbeiter zu entlassen. Außerdem unternehmen wir eine Reihe weiterer Schritte, um ein schlankeres und effizienteres Unternehmen zu werden, indem wir Ausgaben kürzen und unseren Einstellungsstopp bis zum ersten Quartal verlängern“, heißt es in dem Schreiben an die Mitarbeiter.

Der Meta-Konzern hatte zuletzt mit beträchtlichen Einbrüchen bei den Werbeerlösen zu kämpfen – seit Jahresbeginn ist der Aktienkurs um mehr als 70 Prozent eingebrochen.

Metaverse verschlingt immer mehr Geld

Meta hat das Problem, dass das Kerngeschäft mit Werbung in Online-Diensten wie Facebook und Instagram weniger Einnahmen als bisher abwirft. Zugleich verschlingt die von Gründer und Chef Mark Zuckerberg vorangetriebene Entwicklung virtueller Welten unter dem Schlagwort Metaverse immer mehr Geld. Zuckerberg hatte zuletzt bereits angekündigt, dass die Beschäftigtenzahl bei Meta vorerst nicht mehr wachsen und im kommenden Jahr auch schrumpfen könne, weil sich der Konzern auf weniger Bereiche konzentrieren werde.

Allein im vergangenen Quartal verbuchte die Sparte Reality Labs, in der am Metaverse gearbeitet wird, einen operativen Verlust von knapp 3,7 Milliarden Dollar (umgerechnet auch 3,7 Milliarden Euro). Seit Jahresbeginn sammelte sich ein Fehlbetrag von 9,4 Milliarden Dollar an – bei einem Umsatz von 1,4 Milliarden Dollar in dem Bereich. Und Zuckerberg kündigte an, dass die Verluste der Reality Labs im kommenden Jahr noch "erheblich wachsen" würden.

Der Umsatzrückgang beschleunigte sich. Meta sieht sich von der Sparsamkeit der Werbekunden betroffen, die angesichts hoher Inflation und Konjunktursorgen weniger Geld für Online-Anzeigen ausgeben. Die Erlöse von Meta fielen im Jahresvergleich um vier Prozent auf 27,7 Milliarden Dollar. Unterm Strich brach der Gewinn um 52 Prozent auf rund 4,4 Milliarden Dollar ein. Der Aktienkurs ist seit Monaten unter Druck, weil Anleger die Metaverse-Investitionen zu hoch finden.

Stellenabbau auch bei Twitter

Die Stellenstreichungen bei Meta folgen wenige Tage nach einem Kahlschlag bei Twitter, wo unter dem neuen Chef Elon Musk rund die Hälfte der etwa 7500 Beschäftigten gehen musste. Diese radikale Dimension mag an den Vorstellungen des Tech-Milliardärs für den Kurznachrichtendienst liegen. Doch anderswo in der Tech-Branche rächten sich zu optimistische Erwartungen nach der Coronakrise. Ein Beispiel ist der Fitnessgeräte-Anbieter Peloton, wo man nach Lieferengpässen auf dem Höhepunkt der Pandemie glaubte, dauerhaft Fitnessstudios ersetzen zu können. Doch der Trend hielt nicht, und Peloton musste den Bau einer zusätzlichen Fabrik teuer stoppen sowie mehrere Tausend Mitarbeiter entlassen. Zuletzt strich unter anderen der Chipkonzern Intel Stellen.