Urlaub in Österreich ist heuer schon wieder fast so gut gebucht wie im Sommer 2019 vor der Coronapandemie. In der ersten Saisonhälfte, von Mai bis Juli, verbuchten die heimischen Beherbergungsbetriebe heuer 37 Millionen Nächtigungen - das waren um nur 4,6 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2019 (38,8 Millionen) und spürbar mehr als im Vorjahr (25,9 Millionen), wie aus den vorläufigen Daten der Statistik Austria von heute, Freitag, hervorgeht.

Von den 37 Millionen Nächtigungsbuchungen in der ersten Hälfte der Sommersaison entfielen den Angaben zufolge 24,8 Millionen auf Gäste aus dem Ausland und 12,2 Millionen, also ein Drittel, auf Urlauber aus dem Inland. Gegenüber dem letzten pandemiefreien Jahr 2019 bedeutet dies eine Steigerung bei den inländischen Gästen um 5,2 Prozent bzw. um rund 600.000 Übernachtungen; bei den ausländischen fehlten noch 8,8 Prozent bzw. 2,4 Millionen Nächtigungen auf das Vorkrisenniveau.

15,2 Millionen Gäste aus dem Ausland

Im Vergleich zum Dreimonatszeitraum 2021 gab es bei beiden Urlaubergruppen kräftige Zuwächse - aus dem Ausland reisten vor einem Jahr erst 15,2 Millionen Gäste an, aus dem Inland bereits 10,7 Millionen.

"Nach zwei schwierigen Sommern für den Tourismus war die erste Hälfte der Sommer-Hauptsaison 2022 wieder besonders nächtigungsstark", hielt Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas fest. Im Monat Juli sei der Vorkrisenwert heuer mit 17,83 Millionen Übernachtungen mit einem Minus 4,9 Prozent "nur leicht unterschritten" worden.

Vor allem aus der EU

Das Gros der ausländischen Urlauber kam aus der Europäischen Union. Eine Analyse der Herkunftsländer von Gästen aus dem Ausland in der bisherigen Sommersaison zeige, dass 84,8 Prozent aller Nächtigungen von Ausländern auf Touristen aus der EU zurückgingen, so die Statistiker. Im gleichen Zeitraum 2019 waren es 78,1 Prozent.

Die Nächtigungsbuchungen aus Asien seien zwar im Vergleich zu den Coronajahren 2020 und 2021 wieder angestiegen, aber gemessen an allen Nächtigungen von Gästen aus dem Ausland noch um 3,7 Prozentpunkte unter dem Vorkrisenniveau 2019 gelegen.

Kalenderjahr insgesamt nicht ganz so rosig

Im bisherigen Kalenderjahr 2022 sieht es noch nicht so rosig aus wie bei der Sommer-Zwischenbilanz. Von Jänner und Juli lagen die Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen mit 80,4 Millionen Nächtigungsbuchungen noch um 15,5 Prozent unter dem Vorkrisenniveau im selben Zeitraum 2019 (95,10 Millionen). Die Vergleichszeiträume in den lockdowngeplagten Coronajahren 2021 (29,67 Millionen) und 2020 (63,82 Millionen) wurden aber deutlich übertroffen.