Kryptowährungen werden weiter verkauft. Bitcoin verbilligt sich um 3,5 Prozent auf 21.230 Dollar (20.312 Euro), Ethereum verliert mehr als 5 Prozent auf 1123 Dollar. Der ursprüngliche Auslöser des Kursrutsches waren am Wochenende die überraschend hohen Inflationswerte in den USA. Die US-Notenbank wird deshalb am Mittwoch die Zinsen ein weiteres Mal erhöhen. Das macht riskante Anlageformen wie Kryptowährungen und auch Technologieaktien unattraktiv.

Erschwert wird die Situation allerdings durch den drohenden Zusammenbruch des Unternehmens Celsius. Am Celsius-Netzwerk konnten Besitzer von Kryptowährungen ihre Coins gegen eine Gebühr verborgen. Den Nutzern versprach Celsius dabei eine attraktive Rendite. Verliehen wurden die Coins vor allem an Spekulanten. Am Montag stoppte das Unternehmen allerdings die Abhebungen und versucht seither mit allen Mitteln liquide zu bleiben.

Zwangsverkäufe

"Es ist gut möglich, dass Celsius gerade im großen Stil Kryptowährungen verkaufen muss, um Margin Calls zu decken", sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. "Die Situation scheint sich nicht zu beruhigen." Das Unternehmen soll laut Informationen des Wall Street Journals bereits einen Sanierungsprofi engagiert haben. Doch die Probleme des Unternehmens bringen auch den Investmentfonds Three Arrows in Bedrängnis, einer der wichtigsten Investoren im Kryptobereich. Dem Fonds mit Sitz in Dubai droht wohl die Insolvenz, weshalb auch Three Arrows im großen Stil Kryptowährungen auf den Markt wirft.