Man muss schon ganz aufmerksam hinhören, um bei Alessia Sasina einen leichten Akzent zu hören, der ihre Herkunft verrät. Die 39-Jährige wurde in Kiew geboren und lebt seit ihrem 13. Lebensjahr in Kärnten. "Mein Vater übernahm eine Professur für Mathematik an der Fachhochschule in Spittal an der Drau, deshalb kamen wir nach Kärnten", erzählt die Mutter von zwei Töchtern (6 und 9 Jahre alt). Sie selbst sprach damals kein Wort Deutsch und kaum Englisch. "Die erste Zeit war hart und schwierig, aber die Lehrer haben mich sehr unterstützt", erzählt Sasina. Mitunter flossen auch Tränen der Verzweiflung, wenn zum Beispiel die Regenwurm-Ganglien im Unterricht durchgenommen wurden und in keinem ukrainischen Wörterbuch die Begriffe zu finden waren. "Aber aufzugeben kam nicht infrage", betont Sasina. Dieser Kampfgeist sei typisch für die ukrainische Mentalität und werde bereits in der frühen Kindheit gefördert. "Das zeigt sich jetzt auch im Krieg", sagt die studierte Betriebswirtin, deren Vater mittlerweile in Kairo lehrt.
Kärnterin des Tages
Alessia Sasina setzt für die Ukraine alles in Bewegung
Alessia Sasina (39) koordiniert für die Wirtschaftskammer Kärnten Hilfe für Menschen aus und in der Ukraine.
© Thomas Hude