Der Mobilfunkanbieter "Drei" (Hutchison) hat seinen Umsatz um zwei Prozent auf 866 Millionen Euro gesteigert und hat damit wieder das Niveau vor der Pandemie erreicht. Der operative Gewinn (Ebit) blieb mit 192 Millionen Euro weitgehend stabil, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Umsatz pro Nutzer stieg um vier Prozent auf 21,3 Euro monatlich. Das Datenvolumen stieg im Lauf der Pandemie um 40 Prozent, gegenüber 2020 um 10 Prozent auf 1,2 Millionen Terabyte.

Drei-Chef Rudolf Schrefl erwartet, dass das Datenaufkommen weiter steigen wird, jedoch nicht mehr so stark wie in der Pandemie. 60 Prozent des Volumens machen Streamingdienste aus, weshalb Schrefl mit anderen Telekombetreibern eine Abgabe für Dienste verlangt, die hohe Bandbreiten beanspruchen. Pro SIM-Karte macht der Datenverkehr im Durchschnitt bei Drei mittlerweile 35 Gigabyte aus.

Trotz des steigenden Datenvolumens sind die Mobilfunkpreise in Österreich in den vergangenen Jahren kaum gestiegen. Der Preisindex der RTR zeigt, dass vor allem die Preise für intensive Nutzer unter dem Niveau von 2010 liegen. Die Inflationsberechnung der Statistik Austria wiederum zeigt, dass Kommunikation seit 2010 um sechs Prozent günstiger wurde, während die allgemeine Teuerungsrate in diesem Zeitraum bei 26,5 Prozent liegt.

5G für zwei Drittel verfügbar

Drei plant weiter in den Netzausbau zu investieren. Für zwei Drittel der Kunden sei der neue Mobilfunkstandard 5G bereits verfügbar, am Ende des Ausbaus sollen 98 Prozent der Drei-Nutzer Zugang zu 5G haben. Wien sei schon zu 80 Prozent mit 5G abgedeckt, sagte Schrefl. Ein Blick in die 5G-Karte des RTR-Netztests zeigt, dass alle drei Mobilfunker – A1, T-Mobile und Drei – 5G in allen Landeshauptstädten ausgerollt haben. Abseits der Ballungsräume ist A1 mit dem Ausbau am weitesten.

Drei konzentriert sich auch auf Anwendungen für Geschäftskunden. So wird an sogenannten 5G-Campusnetzen gearbeitet und es wurde das österreichweit erste LoRaWAN-Netz gebaut, mit dem Sensoren miteinander vernetzt werden können. Mit der Elga wurde ein eigenes Gesundheitsnetz mit redundantem Backbone realisiert, um Ärzte und Spitaler anzubinden. Aktuell zählt Drei rund 4,1 Millionen Kunden.