Nach dem "Stornojahr 2020" haben im Vorjahr wieder mehr Menschen Urlaub gemacht. Italien und Kroatien standen im Sommer - bodengebunden - gut im Kurs. Und Griechenland. Wegen der unkomplizierten Fluganbindungen ab Graz bzw. Klagenfurt. Griechenland war und ist "einfach zu verkaufen". So hat Reiseunternehmerin Andrea Springer eine hohe Auslastung mit dem Charter auf die Insel Paros ab Graz erzielt, ebenso mit dem Charter nach Skiathos ab Klagenfurt. Die beiden Produkte werden daher heuer fortgeführt und noch ergänzt: um einen Paros-Flug jeweils samstags ab Klagenfurt. Alle diese Charterflüge werden von Mai bis September durchgeführt - mit einer 78-sitzigen Dash der deutschen Avanti Air. Womit auch Naxos für die Springer-Kunden leicht erreichbar wird: Das organisierte Taxiboot braucht 20 Minuten von Paros nach Naxos.

Ein bewährtes und beliebtes Produkt ist auch der Charter von Gruber Reisen in das im eigenen Besitz stehende Resort Bretanide auf der Insel Brač. Im Mai startet heuer wieder der wöchentliche Direktflug ab Graz

Gruber Reisen-Chef Max Schlögl: "Normalität nicht vor 2023"
Gruber Reisen-Chef Max Schlögl: "Normalität nicht vor 2023" © Gruber Reisen/KK

"Die Buchungen laufen wieder an. Nicht nur für den Sommer, sondern auch noch kurzfristig für Fernreisen in diesem Winter, etwa in das immer beliebtere Dubai, auf die Malediven, nach Mauritius, in die USA oder nach Mexiko." Das bezeugen sowohl Andrea Springer als auch Gruber Reisen-Chef Max Schlögl. "Die Menschen brauchen einen Tapetenwechsel, sie wollen - wieder - andere Dinge sehen. Sie buchen mit dem Urlaub auch ein Gefühl von Freiheit, obwohl Corona weltweit ein Thema ist", sagt Schlögl. "Sommerfrische für den Kopf wird heuer wichtiger denn je", sagt Springer, die bemerkt hat, dass gerade in den Wochen der Regierungskrise in Österreich die Reisebuchungen sprunghaft angestiegen sind. Sie erklärt sich das damit, "dass dadurch die Pandemie medial weniger präsent war und die Corona-Sorge nachließ".

Reiseunternehmerin Andrea Springer, flankiert von Maximilian Wildt (Airport Klagenfurt, rechts) und Christoph Waldhauser, bei Springer verantwortlich für Bus- und Kulturreisen
Reiseunternehmerin Andrea Springer, flankiert von Maximilian Wildt (Airport Klagenfurt, rechts) und Christoph Waldhauser, bei Springer verantwortlich für Bus- und Kulturreisen © Eva Gabriel

"Normalität nicht vor 2023"

Corona. Es bewirkt laut Schlögl und Springer einerseits, dass wieder weniger häufig, dafür aber länger verreist wird - wohl, um sich den  Einreisechecks nicht so oft auszusetzen. Andererseits, dass höherwertigere Unterkunftskategorien gebucht werden, wodurch sich die Reisepreise erhöhen. Billiger wird Reisen nicht. "Und ich rate  eindringlich, früh zu buchen. Sonst sind die besten Hotels, die besten Zimmer weg. Denn man bedenke, dass heuer auch Urlauber aus anderen Ländern wieder häufiger verreisen werden", sagt Springer. Reisen ohne Impfung wird laut Springer und Schlögl "à la longue schwierig". Es sei schon jetzt "generell so, dass hauptsächlich Geimpfte verreisen", weiß Schlögl. Auch die Relevanz des Reisebüros nimmt wieder zu. Schlögl: "Die Menschen haben zum Teil zu viele Informationen. Sie kommen verstärkt wieder auf den Rat von Experten ihres Vertrauens zurück." 

Sehnsuchtsziel Paros. "Mit dem Urlaub wird auch ein Gefühl von Freiheit gebucht"
Sehnsuchtsziel Paros. "Mit dem Urlaub wird auch ein Gefühl von Freiheit gebucht" © Springer Reisen/KK

Umsatzrückgänge im zweiten Jahr in Folge

Wann kommt die Normalität zurück? "Heuer wird es wahrscheinlich leichter", sagt der fürs Airline-Marketing am Flughafen Klagenfurt zuständige Maximilian Wildt. "Der heurige Sommer wird sicher normaler als 2021. Aber Normalität: nicht vor 2023", sagt Schlögl, der einräumt, im Vorjahr 70 Prozent Umsatzminus gegenüber 2019 gemacht zu haben. Springer meint: "Eine gewisse Normalität ist ja schon wieder da. Vielleicht müssen wir von einer anderen Normalität sprechen. Vielleicht muss sie jeder für sich selbst definieren."