Die Koffer und die Rucksäcke standen noch zwischen Miniatur-Strommasten und Übungs-Schaltanlagen. Die Eltern bekamen eine Hausführung und besahen nicht nur Werkstatt, Labor und Schulklassen, sondern auch den Tennisplatz, den Fußballplatz und die Sauna im Internatsgebäude. Mittwoch war erster Schultag in der Kelag-Lehrlingsschule in St. Veit/Glan für 30 neue Lehrlinge. Ein Traditionstermin im Jahresverlauf, der die Bedeutung der Lehre immer wieder markiert. Die Kelag-Lehrlingsschule besteht seit 1957 und ist gerade erst um eine Million Euro auf den neuesten Stand der (Elektro-)technik gebracht worden.

Kelag-Personalchefin Michaela Sapetschnig, Kelag-Vorstand Danny Güthlein, Lehrling Dominik Miklau (16) aus Kühnsdorf, Lehrling Matthias Kohlmaier (20) aus Villach und Michael Marketz, Geschäftsführer der Kärnten NetzMichaela Sapetschnig, Personalchefin der Kelag
Kelag-Personalchefin Michaela Sapetschnig, Kelag-Vorstand Danny Güthlein, Lehrling Dominik Miklau (16) aus Kühnsdorf, Lehrling Matthias Kohlmaier (20) aus Villach und Michael Marketz, Geschäftsführer der Kärnten NetzMichaela Sapetschnig, Personalchefin der Kelag © Adrian Hipp/Kelag/kk

Kelag-Vorstand Danny Güthlein persönlich war gekommen, um die jungen Elektrotechniker zu begrüßen, unter ihnen auch zwei junge Frauen. Nina Greilberger (17) aus St. Andrä im Lavanttal ist eine von ihnen. "Ich stamme aus einer Handwerkerfamilie und wollte unbedingt eine Lehre machen", sagt sie. Dass sie so viele Jungs um sich hat, ist sie gewöhnt: "Das war schon in der landwirtschaftlichen Fachschule so."

Nina Greilberger ist angehende Elektrotechnikerin. "So viele Jungs - das ist für mich nichts Neues"
Nina Greilberger ist angehende Elektrotechnikerin. "So viele Jungs - das ist für mich nichts Neues" © Adrian Hipp/Kelag/KK

500 Bewerber hatte es gegeben. Nach Theorie- und Praxistests, Physik- und Matheaufgaben, wählte das Elektrizitäts-Unternehmen die 30 Fähigsten aus, würde aber gerne noch weitere drei Kurzentschlossene aufnehmen: Die Energiewende ist ohne Techniker und Technikerinnen nicht zu bewältigen. Man denke nur an das smarte Zuhause mit Photovoltaik-Anlage am Dach, Stromspeicher im Keller, Wärmepumpe, und E-Auto in der Garage. Güthlein sagt: "Im technischen Bereich entstehen durch Spezialisierungen zusätzliche, neue Berufsbilder. Dafür brauchen wir Fachkräfte."

Bereits in Dienstkleidung: Fabian Holzer (15) aus Klagenfurt und der Gailtaler Alexander Drießler (17)
Bereits in Dienstkleidung: Fabian Holzer (15) aus Klagenfurt und der Gailtaler Alexander Drießler (17) © Adrian Hipp/Kelag/KK

Spannung, Kenngrößen, Küche

Neben den zwei Elektrotechnikerinnen und 18 Elektrotechnikern, beginnen auch fünf Bürokauffrauen und zwei Bürokaufmänner, ein Maschinenbautchniker, ein Applikationsentwickler und ein Koch eine Lehre bei der Kelag, die drei Betriebsküchen hat. Sie kommen aus ganz Kärnten, einer ist gebürtiger Rumäne und voll motiviert: der 16-jährige Ruben Rognean. Geschäftsführer Michael Marketz bezeichnet die eigene Lehrlingsausbildung als Kaderschmiede für die Kärnten Netz: "Mehr als 300 Absolventen der Lehrlingsschule arbeiten heute in unserem Unternehmen. Das ist die Hälfte der Belegschaft."

Erstes "Klassenfoto" für die 30 neuen Lehrling. Somit bildet die Kelag derzeit insgesamt 124 Lehrlinge aus
Erstes "Klassenfoto" für die 30 neuen Lehrling. Somit bildet die Kelag derzeit insgesamt 124 Lehrlinge aus © Adrian Hipp/Kelag