Die Finanzmarktaufsicht (FMA) warnt in der neuen Ausgabe ihrer Verbraucherinformationsreihe "Reden wir über Geld" vor dem sogenannten "Pump and dump", einer Strategie zur Manipulation der Aktienkurse an der Börse. Dabei sollen falsche Anlagetipps verbreitet, und dadurch der Preis der Aktie künstlich in die Höhe getrieben werden. Die Betrüger bereichern sich, indem sie zu hohen Kursen verkaufen, Anleger bleiben nach Kurseinbruch auf den in Wahrheit wertlosen Papieren sitzen.

Die vermeintlich "heißen Anlagetipps" würden in Börsenbriefen, Spam-Mails oder auf Social Media verbreitet, um eine künstliche Nachfrage zu erzeugen und damit den Preis der Aktie, die in Wirklichkeit wenig bis gar nichts wert sei, in die Höhe zu treiben, hieß es am Montag in einer Aussendung der FMA. Die Betrüger, die sich zuvor mit der Aktie zu einem niedrigen Kurs eingedeckt hätten, würden profitieren, indem sie die Wertpapiere beim künstlich erzeugten Höchstkurs wieder auf den Markt werfen würden. Der Kurs breche daraufhin sofort wieder ein und Kleinanlegerinnen und Kleinanleger, die sich von den falschen Empfehlungen täuschen hätten lassen, würden auf den wertlosen Aktien sitzen bleiben und unter Umständen sehr viel Geld verlieren.

"Nicht nur auf eine Quelle verlassen"

Anfällig für solche Manipulationen seien laut Aussendung beispielsweise sogenannte "Penny Stocks", also Aktien von kleinen, unbekannten Firmen mit einem sehr geringen Kurswert. Diese seien hochspekulativ und würden gerne als vermeintliches Schnäppchen beworben. Bei Aktien mit einem geringen Volumen und wenig Handelsaktivität brauche es nur wenige neue Investoren, um den Preis nach oben zu treiben. Auch Wertpapiere, die an sogenannten multilateralen Handelssystemen (MTF) gehandelt werden, müssten weder gesetzlich geregelte Zulassungsvoraussetzungen noch Transparenzpflichten einhalten und seien deshalb ideal für Manipulationen geeignet.

Schützen könnten sich Anlegerinnen und Anleger den Angaben zufolge, indem sie Wertpapiere vor dem Kauf genau prüfen. Ein hoher Ertrag gehe auch immer mit einem hohen Risiko einher, bei großen Renditeversprechungen sei deshalb immer Vorsicht geboten. Außerdem sollten Informationen zum betreffenden Unternehmen eingeholt werden, etwa zur tatsächlichen operativen Tätigkeit, zur Unternehmenshistorie oder zum Sitz des Unternehmens. Darüber hinaus sollte man sich nicht nur auf eine Quelle verlassen, im Internet oder auf der Website der FMA finden sich oft bereits Warnung für bestimmte Wertpapiere. Auch, wo die Aktie gehandelt wird, sollte vor dem Kauf recherchiert werden, so die FMA.