Für den Kärntner Möbelhändler Rutar ist der Alpen-Adria-Raum quasi ein Heimspiel. Von den insgesamt 17 Standorten befinden sich zehnin Slowenien, drei in Italien und vier in Kärnten. Der Grundstein für den Expansionskurs außerhalb Kärntens wurde 2001 mit der Eröffnung eines Rutar in Laibach gelegt, schon 2002 folgte dann Marburg. Das sind aber die einzigen Standorte, die unter der Marke Rutar laufen.

Die zweite Vermarktungsschiene sind die Dipo-Märkte. Sie sind mit 4000 bis 5000 Quadratmetern deutlich kleiner, als beispielsweise der Rutar in Laibach mit rund 30.000 Quadratmetern. "Die Dipo-Märkte sind für kleinere Städte konzipiert und dort quasi Nahversorger", sagt Firmenchef Josef Rutar. Elf gibt es insgesamt, davon acht in Slowenien.

Die restlichen drei findet man in Italien, wo Rutar den Markt seit 2016 aufmöbelt. Der erste Dipo wurde in Udine eröffnet, direkt an der Einfahrtsstraße. 2017 wurde der bisher letzte Dipo-Markt in Italien eröffnet. Weitere Expansionspläne wurden vorerst durch die Corona-Pandemie gestoppt, erklärt Rutar. Überhaupt sei das vergangene Jahr für das Unternehmen, das insgesamt rund 900 Mitarbeiter beschäftigt, ein herausforderndes gewesen. "Wir waren in den drei Ländern jeweils mit zum Teil völlig unterschiedlichen gesetzlichen Bestimmungen, Maßnahmen und Lockerungen konfrontiert. Öffnungen und Schließungen der Geschäfte erfolgten nicht zeitgleich", sagt Rutar.

Der Dipo-Markt in Tavagnacco in Italien
Der Dipo-Markt in Tavagnacco in Italien © KK

Noch Potenzial in Italien

Unterschiede gibt es aber auch hinsichtlich Sprache, Kultur und Kaufverhalten. Auch die Kaufkraft, so Rutar, ist nicht überall gleich hoch. In Slowenien beispielsweise sei sie geringer, es werde aber Wert auf Qualität gelegt, was einer Marke wie Rutar entgegenkomme. Die meiste Ausstellungsfläche pro Einwohner im Möbelhandel wiederum finde sich in Kärnten. Da sei das Angebot in Italien bei Weitem nicht so ausgeprägt. Weshalb man dort grundsätzlich auch noch weiter wachsen wolle. Ob es in dieser Hinsicht schon für 2022 Pläne gibt, lässt der Firmenchef noch offen.

Der Boom, der mit der Coronakrise im Frühjahr 2020 im Möbelhandel eingesetzt hat, sei jedenfalls in allen drei Ländern gleich zu spüren. Aber auch die Verzögerungen in den Lieferketten. Um bis zu zehn Prozent mehr wird im Möbelhandel verkauft.