Das US-Softwareunternehmen Microsoft nimmt im Juni 2022 seinen Web-Browser Internet Explorer vom Netz. Sein anderer Browser Edge sei schneller und sicherer, teilte das Unternehmen mit. Der 1995 veröffentlichte Internet Explorer war mehr als ein Jahrzehnt lang die beliebteste Anwendung für die Internetbenutzung. Heutzutage verwenden 65 Prozent aller Internetnutzer das Konkurrenzprodukt Google Chrome als Hauptbrowser, das seit 2008 verfügbar ist.

Microsoft bietet seit 2015 den Browser Edge an, der mit Chrome, Firefox und dem Apple-Browser Safari konkurrieren soll und zurzeit einen Marktanteil von drei Prozent hat.

Am Anfang stand der "Browser-Krieg"

Die Geschichte des Internet Explorers ist eine, die mit einem Paukenschlag begann. 1995 zettelte Microsoft-Gründer Bill Gates den "Browser-Krieg" gegen Netscape an, nachdem Microsoft Anfang der neunziger Jahre die Bedeutung des Internets zunächst verschlafen hatte. Mit dem eng zusammengeschnürten Paket aus Windows und Internet Explorer wurde Netscape vom Markt gedrängt. Die damalige US-Justizministerin Janet Reno klagte: "Microsoft nutzt sein Monopol auf ungesetzliche Weise, um seine Alleinherrschaft zu verteidigen und zu erweitern."

Im Jahr 2000 musste Microsoft den Explorer von Windows entkoppeln, 2007 fügte man die beiden Bausteine wieder zusammen. Da hatte der Internet Explorer aber bereits einen Marktanteil von mehr als 80 Prozent. 

Die dominante Position hielt Wahrheit bis ins Jahr 2012 und wurde erst final aufgebrochen wurde, als zunächst Firefox und dann vor allem Googles Chrome stark zulegen konnten. Apples Safari-Browser, eigentlich schon seit 2003 auf dem Markt, übernahm schließlich einen großen Anteil der Web-Nutzung auf iPhone und Mac und besiegelte gewissermaßen das Aus des Explorers.