Noch ist nicht klar, wann genau es für die Beherbergungsbetriebe grünes Licht geben wird. Von "Mitte Mai" spricht Bundeskanzler Sebastian Kurz. Wie die Öffnungsschritte und die dazugehörigen Sicherheitskonzepte genau aussehen, werde gerade im Detail ausgearbeitet. Die Hotellerie jedenfalls braucht so schnell wie möglich ein konkretes Datum, welches auch potenziellen Gästen kommuniziert werden kann.

"Das ständige Verschieben von Öffnungsterminen ist Gift für unsere Branche und sorgt auch bei den Gästen massiv für Verunsicherung", ärgert sich Robert Gasser, Direktor der Werzer's Hotels am Wörthersee. Hochschober-Chefin Karin Leeb rechnet vorerst mit dem 13. Mai als Öffnungsdatum. Das wäre Christi Himmelfahrt und damit ein verlängertes Wochenende, für welches das Vier-Sterne-Superior-Hotel auf der Turrach auch schon "sehr gut gebucht wäre". Und zwar von Gästen aus Österreich. "Die deutschen Gäste sind aufgrund der noch unsicheren Situation sehr zurückhaltend", sagt Leeb.

Hoteliers Karin Leeb und Martin Klein freuen sich auf die Wiedereröffnung im Mai
Hoteliers Karin Leeb und Martin Klein freuen sich auf die Wiedereröffnung im Mai © Weichselbraun

"Für Juni haben einige Deutsche, die schon gebucht hatten, wieder storniert", bestätigt auch Sigi Moerisch, Sprecher der Hoteliers in der Wirtschaftskammer Kärnten. Er führt das Vier-Sterne-Superior-Hotel "Das Moerisch" am Millstätter See und hat normalerweise um diese Jahreszeit unter anderem Gäste aus Deutschland, die zum Golfspielen in die Region kommen. Moerisch geht aber optimistisch davon aus, dass, sobald sich die Situation durch Impffortschritt und Entwicklung der Zahlen nach unten entspannt, kurzfristig Buchungen hereinkommen werden. "Umso wichtiger ist es, dass wir mit den Zahlen runterkommen. Sonst kann es passieren, dass die Gäste sich andere, Destinationen suchen, wo die Inzidenzwerte besser passen", warnt der Hotelier.

Werzer's-Direktor Robert Gasser: Das ständige Verschieben von Öffnungsterminen ist Gift für unsere Branche
Werzer's-Direktor Robert Gasser: Das ständige Verschieben von Öffnungsterminen ist Gift für unsere Branche © Markus Traussnig

Sicherheitskonzepte sollen Gäste überzeugen

"Wir bleiben aber trotz der momentanen Unsicherheiten optimistisch, und bereiten uns bestmöglich auf die nächsten Öffnungsschritte vor", sagt Gasser. Mit durchdachten Präventions- und Sicherheitskonzepten, mit welchen man bereits im Vorjahr überzeugen konnte, werde man den Gästen auch heuer wieder Sicherheit geben. "Auch heuer bauen wir stark auf Gäste aus Österreich, aber ohne Gäste aus Deutschland wird die Sommersaison nicht klappen. Der Grüne Pass muss schnell eingeführt werden, denn nur so werden wir wieder Gäste aus dem Ausland bekommen. Eine niedrige Inzidenz ist aber weiter die wichtigste Währung", sagt Tourismusreferent Sebastian Schuschnig.

Wesentlich für die Öffnung sind aber die Mitarbeiter, da sind sich alle Hoteliers einig. Rund 20 Prozent sind der Tourismusbranche in den vergangenen Monaten abhandengekommen. Viele haben sich umorientiert und umschulen lassen, was die ohnehin prekäre Lage im personellen Bereich im Tourismus noch einmal verschärft. "Wir müssen die Leute wieder hereinholen, die Frage ist nur, wie man das macht, sagt Moerisch. Er ist für einige Bereiche in seinem Hotel noch immer auf der Suche. Der Hochschober auf der Turrach konnte laut Leeb bisher unter anderem mit Kurzarbeit alle Mitarbeiter halten. "Und wir brauchen sie auch dringend, wenn wir in einem Monat wieder aufsperren", sagt die Hotelierin.

Keine Sorge was die Buchungslage anbelangt bereitet den Kärntner Hoteliers der Sommer. Juli und August sind zum Teil ausgebucht. "Schon der letzte Sommer war einer der besten der Geschichte", freut sich Leeb. Und auch für diese Hochsaison zeichne sich Ähnliches ab. "Die Buchungslage im Sommer präsentiert sich im Vergleich zum Frühjahr merklich besser", sagt Werzer-Direktor Gasser. Was auch daran liege, dass man die Krise im vergangenen Jahr vorbildlich gemeistert habe. Gasser hofft jetzt, dass die deutschen Gäste, welche neben den österreichischen einen wesentlichen Teil ausmachen, "ungehindert an den Wörthersee dürfen".