Wasser ist ein Rohstoff, der in Österreich in reinster Form aus der Wasserleitung kommt. Und dennoch werden jährlich Tonnen an Wasser durch Europa transportiert, und zwar als Haushaltsreiniger, verpackt in Plastik-Sprühflaschen.

In einer Zeit in der das Vermeiden von Plastik und das Reduzieren von unnötigen Transporten hoch im Kurs stehen, sahen die jungen Unternehmensgründer Michael Bartenstein und Fabienne Hierzer eine Marktlücke. Sie riefen "aer" ins Leben und wollen den heiß umkämpften Markt für Haushaltsreiniger aufmischen.

Nachfüll-System

Konkret gibt es zwei Produkte. Auf der einen Seite sind optisch ansprechbare Sprühflaschen. "Leider gab es hier keine Alternative zu Plastik", sagt Hierzer, die sich um das Design gekümmert hat. "Allerdings verwenden wir hier keinen Materialmix, sondern reines PET. Damit sind die Flaschen zu 100 Prozent recyclebar."

Der zweite Teil des Produkts ist dann das eigentliche Reinigungsmittel. Doch im Gegensatz zu den Mitbewerbern bietet "aer" keine Flüssigkeiten an, sondern kleine Pulver-Säckchen aus Papier. Diese werden einfach mit Leitungswasser vermischt. Das ist der Hauptunterschied zu den Mitbewerbern. "Die Nachfüll-Packungen anderer Hersteller sind meist auch aus Plastik", erklärt Bartenstein. Und unnötigen Plastikmüll zu reduzieren, ist eines der Ziele des Unternehmens.

Online-Vertrieb

Vertrieben wird "aer" als Abo-Modell. Kunden bekommen zuerst die drei Sprühflaschen für Bad-, Küchen- und Glasreiniger und können dann die Nachfüllsäckchen bestellen. Eine Nachfüllung kostet dabei rund zwei Euro. 

Kaufen kann man "aer" online. Neben dem eigenen Webshop sind die Produkte auch auf mehreren digitalen Marktplätzen vertreten, die "zur Marke passen", wie die beiden Gründer erklären. Denn ihre Zielgruppe sind junge und umweltbewusste Kunden, die Wert auf Nachhaltigkeit legen. Denn "die Formulierungen sind so natürlich wie möglich", erklärt Bartenstein, der die Zusammensetzung selbst entwickelt hat. Ganz ohne Chemie komme man bei einem Reiniger aber nicht aus, gesteht er ein.

Design im Fokus

Neben der Reinigungskraft, von der die beiden Gründer überzeugt sind, war ihnen auch das Design wichtig - ein weiterer Unterschied zu den großen Konkurrenten. "Wir wollten eine optisch ansprechendes Produkt machen, dass man nicht verstecken muss", sagt Hierzer. Deshalb hat jeder Reiniger eine auffallende Färbung. "So entsteht ein Live-Stile-Produkt."

Hierzer und Bartenstein geht es daher in erster Linie auch um den Aufbau einer Marke. Rasantes Wachstum sei nicht angestrebt. "Wir sehen uns daher auch nicht als Start-up", erklären die Gründer. Sie wollen organisch wachsen. "Wir wollen vor allem ein cooles Produkt machen."