Über die Friseurkette Klier ist am Freitag am Landesgericht Salzburg ein Konkursverfahren eröffnet worden. Laut Geschäftsführung ist das Unternehmen mit Sitz in Bergheim (Flachgau) als Folge der Coronakrise überschuldet, es verfüge aber über liquide Mittel und sei zahlungsfähig. Die Kette mit 281 Dienstnehmern betreibt österreichweit 30 "Frisör Klier"-Läden, vier "Friseur der kleinen Preise"-Geschäfte und ein "Cut and Colour"-Studio. Alle Betriebe werden vorerst fortgeführt.

Nach Angaben der Frisör Klier GmbH gegenüber den Gläubigerschutzverbänden hat sich in den Wochen des Lockdowns im Frühjahr ein operativer Verlust angehäuft. Nach Lockerung der Maßnahmen habe im Mai 2020 hingegen wieder ein Gewinn erzielt werden können. Der Lockdown habe aber den Buchungsrhythmus der Kundschaft verändert, was zu einem Umsatzrückgang geführt hat. Zugleich seien Festlichkeiten abgesagt worden, zudem mussten in den Filialen Abstandsregelungen umgesetzt werden.

Deutsche Mutter insolvent

Die Höhe der Passiva steht derzeit noch nicht fest. Ob - und wenn ja, wie viele - Filialen geschlossen werden könnten, hänge von den möglichen Reorganisationsmaßnahmen ab und stehe noch nicht fest, hieß es vonseiten des Kreditschutzverbandes KSV1870 gegenüber der APA. Von der Insolvenz sind rund 70 Gläubiger betroffen.

Die Deutsche Muttergesellschaft und Alleingesellschafterin - die Klier Hair Group - hat als größte Friseurkette Deutschlands Anfang September ein Schutzschirmverfahren angestrebt, um eine Sanierung in Eigenregie durchzuführen. Die Auslandsgesellschaften in Österreich, Tschechien und der Slowakei waren davon zunächst nicht betroffen gewesen.