"Wir stehen für echtes Bier und Genuss mit Leidenschaft und Regionalität. Wir vertrauen in unsere Stärken und unsere Marke.“ Selbstbewusst nehmen Niki Riegler und Klaus Möller den verschärften Wettbewerb auf dem Kärntner Biermarkt an. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr der seit 750 Jahren bestehenden Hirter Brauerei dürfen die Mitbewerber vom Heineken-Konzern, die Brau Union und die Vereinigte Kärntner Brauereien AG, mit Villacher Bier, Gösser & Co vereint auf dem Markt auftreten. Seit der Übernahme von 100 Prozent an der Villacher Brauerei hat die Brau Union bereits die Logistik zusammengeführt, nun laufen die Marktauflagen der Wettbewerbsbehörde für Villacher, Gösser, Puntigamer & Co aus.  „Wir haben der Wettbewerbsbehörde unsere Argumente gegen mehr als 60 Prozent Marktanteil vorgebracht. In einem stagnierenden Markt ist das für einen Mittelständler ein harter Wettbewerb“, so Riegler.

Brau Union übernimmt Fohrenberg

Erst kürzlich hat die Brau Union in Vorarlberg die Mehrheit an der Fohrenberg Brauerei übernommen. Mit Importbieren komme Heineken auf 63 Prozent Marktanteil in Österreich. „Wo geht dieser Wettbewerb hin? Wir sehen das sehr kritisch“, erklärten Riegler und Möller gestern in Hirt auf der Jahrespressekonferenz.

"Regional und authentisch"

Zugleich zeigten sich die beiden geschäftsführenden Gesellschafter der traditionsreichen Brauerei entschlossen, den Marktkampf aufzunehmen. „Hirter Bier wird von authentischen Personen und aus authentischen Rohstoffen erzeugt. Jeder Sud wird von top ausgebildeten Brauern auf die Malzcharge eingestellt“, pochten Riegler und Möller auf Handwerk sowie Regionalität vom eigenen Quellwasser bis zur Braugerste vom Krappfeld. „Wir sind zukunftsfit und enkeltauglich aufgestellt.“

Umsatzrekord

Wirtschaftlich geht die Hirter Brauerei mit einem Rekordumsatz ins große Jubiläumsjahr. Der Bierausstoß stieg 2019 von 153.500 Hektoliter auf 154.600. Im Umsatzwachstum um 5,3 Prozent von 31,4 Millionen Euro auf 33 Millionen Euro ist auch der Weinhandel eingerechnet. Die Exportquote kletterte von 18,3 auf 19,1 Prozent, die Mitarbeiterzahl stieg leicht auf 135 Beschäftigte. Das Betriebsergebnis sei zufriedenstellend, für 2020 erhoffe man stärkeres Ergebniswachstum.

Bier um 2,5 Prozent teurer

Um rund 2,5 Prozent hebt die Branche gerade den Bierpreis an, dem folgt auch die Hirter Brauerei in Schritten im Februar und April. Österreichs Biersteuer (22 Euro auf 100 Liter Märzen und 24 Euro auf 100 Liter Pils) sei eine der höchsten in Mitteleuropa.

Jubiläumsfeiern

Zum Jubiläumsjahr kennzeichnet die Hirter Brauerei alle Biersorten mit der Jahreszahl 1270, zu der sie erstmals im Domkapitel Gurk erwähnt wurde. Zudem schmückt eine „Echtes Bier“-Schleife die Flaschen. Vor allem wird mit Mitarbeitern, Partnern und Kunden gefeiert, vom Festakt in Hirt am 16. Mai bis zum Bauernsilvester am 30. Dezember. Zur Tour de Franz am 5. August ist Hirt Start und Ziel. Auch zu 100-Jahr-Feiern der Kärntner Volksabstimmung wird Hirter Bier fließen. In die Zukunft weist ein neuer Online-Auftritt ab Mai. „Unsere Familie besitzt die Hirter Brauerei seit 1864“, so Möller und Riegler „Wir sind stolz, sie in fünfter und sechster Generation zu führen.“