Der Standort Kärnten ist leider noch immer offline. „Die Verbindung mit www.carinthia.com schlug fehl“, erfährt man beim Anklicken. Die Standort-Plattform ist noch immer nicht mit Inhalten befüllt. Die Kärnten Werbung, die dafür zu ihren bestehenden 33 Mitarbeitern zusätzliche drei Mitarbeiter reklamiert hatte, hat das Aufnahmeverfahren für diese drei zusätzlichen Mitarbeiter, auf deren Ausschreibung es Dutzende Bewerbungen gegeben hatte, unterbrochen. Mangels garantierter finanzieller Deckung vom Land, heißt es.

Dabei ist das Standortprofil von Kärnten klar: Von Zahlen her Industrieland, vom Image Tourismusland. „Das ist kein Widerspruch, sondern sogar ein Vorteil. In der Kombination von Industrie und Tourismus sind wir als Region in der EU unter den Top 5“, sagt Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP). Technologiereferentin Gaby Schaunig (SPÖ) hat im Vorgriff auf die Kärnten Werbung von der Babeg einen entsprechenden neuen Imagefilm machen lassen. „Als Vorgeschmack auf das Standortmarketing“, stellte sie ihn bei „Austria´s Leading Companies“ vor. Komplex für carinthia.com ist nur das politische Tauziehen.

"Es ist fünf nach zwölf"

„Dabei Kärnten braucht das Standortmarketing dringend, denn es gehen uns die Fachkräfte aus“, warnen Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl und IV-Präsident Timo Springer. Springer: „Für das Standortmarketing ist es nicht fünf vor zwölf, sondern fünf nach zwölf.“
Nun gibt es eine letzte Frist für die Standortmarketing-Steuergruppe, der die Regierungsmitglieder Peter Kaiser, Schaunig, Daniel Fellner, alle SPÖ, sowie Martin Gruber und Schuschnig von der ÖVP angehören, ferner Gilbert Isep und Markus Bliem. Kommenden Donnerstag trifft die Steuergruppe wieder zusammen. Franz Schmidt soll aus Fokusgruppen berichten, damit das „Markennarrativ“ gewählt wird. Für Aufträge an die Kärnten Werbung ringt man noch um Geld. Jährlich eine Million soll es geben.

„Das ist bestenfalls eine Sockelfinanzierung. Dass ein Managementboard für so ein Projekt eineinhalb Jahre benötigt, ist einfach zu lange“, sagte Gottfried Wulz gestern im Managamentclub Kärnten zu Gastreferent Schuschnig, der auch beim Wirtschaftsforum der Führungskräfte war und für den Mobilitätsstandort Kärnten Logistikaufrüstung in Fürnitz ansagte. WdF-Vorsitzender Hans Hueter wie auch Wulz forderten dazu Lösungen für den Bahnlärm im Zentralraum.