Die Austrian Airlines verabschiedet sich von ihrem Ziel, heuer einen Gewinn zu schreiben. Man könne rote Zahlen im Gesamtjahr 2019 nicht mehr ausschließen, erklärte AUA-Finanzchef Wolfgang Jani heute, Donnerstag. Die Rückkehr in die Gewinnzone will die Lufthansa-Tochter durch ein 90 Millionen Euro schweres Sparpaket schaffen.

Nach neun Monaten ist der bereinigte operative Gewinn (Ebit) um 85 Prozent, von 110 auf 17 Millionen Euro, eingebrochen. In den Sommermonaten, dem dritten Quartal, lag das Ergebnis bei 70 Millionen Euro, um 33 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Während die Erlöse in den ersten drei Quartal um zwei Prozent auf 1,696 Milliarden Euro sanken, stiegen die Kosten um vier Prozent auf 1,679 Milliarden Euro. Die Kerosinrechnung alleine ist den Angaben zufolge heuer bisher um 47 Millionen Euro höher ausgefallen, das ist ein Anstieg um 14 Prozent.

Sparkurs wird verschärft

"Die Billigflieger-Schwemme und die gestiegenen Kerosinkosten drücken auf die Ticketpreise und somit auf unser Ergebnis", erklärte Jani. Der AUA-Vorstand verschärft deshalb seinen Sparkurs. Anstatt 30 Millionen Euro sollen nun die Personal- und Sachkosten bis Ende 2021 jährlich um 90 Millionen Euro gesenkt werden.

Zugleich wird sich die AUA bis Ende 2021 von bis zu 800 Mitarbeitern trennen, wie im Rahmen einer Pressekonferenz zu Mittag bekanntgegeben wurde. Das solle die "Zukunft von Austrian als führende Fluggesellschaft in Österreich sichern". Aktuell hat das Unternehmen 7038 Mitarbeiter, vor einem Jahr waren es noch 7104.

"Schmerzhafte Maßnahmen"

"Wir müssen uns neu aufstellen, um im brutalen Wettbewerb gegen die Billigflieger zu bestehen. Die Maßnahmen sind zum Teil schmerzhaft, weil sie uns Substanz nehmen, die wir in den vergangenen Jahren mühsam aufgebaut haben", erklärte AUA-Chef Alexis von Hoensbroech. Die AUA war 2013 nach der Sanierung durch die Lufthansa in die Gewinnzone zurückgekehrt. 2018 betrug der bereinigte operative Gewinn 83 Millionen Euro.