Die Betriebsprüfungen haben im vergangenen Jahr Steuernachforderungen von 1,2 Milliarden Euro gebracht, nach 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2017 und 1,2 Milliarden Euro im Jahr 2016. Das geht aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Liste Jetzt durch den Finanzminister hervor. Liste-Jetzt-Klubobmann Bruno Rossmann warnt indes vor Personalmangel durch Pensionierungen und fehlende Nachbesetzungen.

Vor allem bei den Großprüfern dürfe nicht gespart werden, sagte Rossmann zur APA. 478 Großbetriebsprüfer erreichten 2018 ein Mehrergebnis von 568,4 Millionen Euro, geht aus der Antwort von Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) hervor. Die Regierung will im öffentlichen Dienst nur mehr jede dritte Stelle nachbesetzen. Bis Ende 2022 gehen laut Anfragebeantwortung insgesamt 51 Großbetriebsprüfer in Pension.

Einsparungen bei Prüfern geplant

Man dürfe in den nächsten Jahren nicht bei Großbetriebsprüfern sparen, "wo die höchsten Ergebnisse erzielt werden", warnte Rossmann. "Die Großbetriebsprüfung ist die Cash Cow." In der Finanzverwaltung arbeiteten Ende 2018 rund 9500 Beschäftigte, davon knapp 6400 in Finanzämter und rund 1500 in Zollämtern. Jeweils mehr als 400 Mitarbeiter haben die Steuer- und Zollkoordination sowie die Finanzpolizei.

Finanzminister Löger gibt Entwarnung im Hinblick auf die Personalsituation: "Aus heutiger Sicht wird es bei den Finanzämtern im Zusammenhang mit der begleitenden Kontrolle zu keinen Personalabstellungen und damit auch zu keinen Personalausfällen kommen", heißt es in der Anfragebeantwortung.