Die Steiermärkische Sparkasse hat 74,53 Prozent an der Ohridska Banka um gut 39,4 Millionen Euro in Nordmazedonien von der Societe Generale erworben. Der Vertragsabschluss unterliegt noch der Genehmigung der Wettbewerbsbehörden. Der Anteil könnte sich noch erhöhen, denn auch die Kleinaktionäre der Ohridska Banka haben noch die Möglichkeit zu verkaufen.

Die Unterzeichnung des Aktienkaufvertrags mit der Societe Generale erfolgte am Donnerstag und umfasst sämtliche Aktien, die die Societe Generale an der Ohridska Banka Societe Generale (OBSG) in der Republik Nordmazedonien besitzt, teilte die Steiermärkische in einer Aussendung mit.

Angebot auch für Kleinaktionäre

Gesetzliche Regelungen in Nordmazedonien schreiben aber vor, dass das Angebot für alle Aktionäre gelegt werden muss, weshalb insgesamt 52,9 Millioen Euro für 100 Prozent der Aktien geboten wurden. Ob sich auch die Kleinaktionäre der Ohridska Banka für einen Verkauf an die Steiermärkische Sparkasse entscheiden, sei noch offen. Theoretisch könnten die Steirer daher die Bank noch komplett übernehmen, hieß es auf APA-Nachfrage seitens der österreichischen Bank.

"Der Westbalkan als Markt bietet für uns nach wie vor attraktives Entwicklungspotenzial. Nach eingehender Analyse der Ohridska Banka Societe Generale, einer der führenden internationalen tätigen Banken in Nordmazedonien, sind wir zum Schluss gekommen, dass diese mit ihrer strategischen Ausrichtung und Größe gut zum Geschäftsmodell der Steiermärkischen Sparkasse passt", erklärte Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender Steiermärkische Sparkasse. Ein Viertel der Steiermärkischen ist im Besitz der börsenotierten Erste Group.

Starke Präsenz in Nordmazedonien

Mit der neuen Akquisition könne man die Präsenz in Nordmazedonien fast verdreifachen, sagte der Vorstand des steirischen Instituts. Die OBSG hat derzeit eine Bilanzsumme von rund 650 Millionen Euro, beschäftigt mehr als 400 Mitarbeiter und betreibt 25 Filialen. Ihr Geschäftsschwerpunkt liegt im Retail- und Kommerzgeschäft.

Die Steiermärkische Sparkasse ist seit 2008 mit ihrer lokalen Banktochter, Sparkasse Bank Makedonija, in Nordmazedonien vertreten, die derzeit eine Bilanzsumme von rund 350 Millionen Euro hat. Mit dem Kauf der OBSG wird die Steiermärkische Sparkasse über Gesamtaktiva von rund einer Milliarde Euro in Nordmazedonien verfügen und somit die viertgrößte Bankengruppe des Landes mit einem Marktanteil von rund 12 bis 14 Prozent, je nach Segment.

Republik mit neuem Namen

Die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien hat sich mit ihren rund zwei Millionen Einwohnern nach politischen Änderungen im Jahr 2017 stabilisiert. Die historische Einigung zwischen Mazedonien und Griechenland im Juni 2018 und die von beiden Ländern erfolgte Ratifizierung im Februar 2019 auf den Namen Republik Nordmazedonien, hat den Weg Nordmazedoniens in die Europäischen Union eröffnet.