Die Ex-Hypo-Italien-Tochter HBI, die sich im Eigentum der staatlichen österreichischen HBI Bundesholding befindet, kündigt 110 ihrer 280 Mitarbeiter. Dies teilte die Bank den Gewerkschaften mit. 28 Stellen werden im Hauptquartier in Udine gestrichen, hieß es.

Die Gewerkschaften protestieren vehement. Sie wollen am kommendem Montag in Rom an Verhandlungen teilnehmen, die vom Finanzministerium in Rom einberufen worden sind, um über die Rettung der Jobs in der Bank zu diskutieren. Auch eine Versammlung aller Mitarbeiter der Bank soll kommende Woche stattfinden.

Sieben Filialen verkauft

Die HBI hatte am Donnerstag den Verkauf von sieben Bankfilialen an die lombardische Regionalbank Banca Valsabbina angekündigt. Damit sollen die Jobs der 32 Bankenmitarbeiter erhalten werden, die in diesen Filialen beschäftigt sind. Der Aufsichtsrat der Ex-Hypo-Italien genehmigte hinzu den Verkauf eines Kreditportfolios an Banca Valsabbina im Wert von 150 Millionen Euro.

In der HBI-Abwicklungsvorgabe ist nun die Rede davon, dass die italienische Bank schrittweise bis Ende 2018 "wertschonend" zusammengeschrumpft wird, um ihre Schulden (namentlich bei der Heta) zu tilgen. Die Mitarbeiter der Ex-Hypo-Italien-Tochter in Udine führen schon seit Anfang August einen Dauerprotest zur Abwendung einer Auflösung und Zerstückelung des Geldhauses.

Politischer Widerstand

Debora Serracchiani, Präsidentin der Region Friaul Julisch Venetien, in der die Ex-Hypo-Italien-Tochter HBI ihren Sitz hat, protestiert gegen die geplante Kündigung von 110 der 280 Mitarbeiter des Geldhauses. Als "unannehmbare Ohrfeige" und als "Angriff auf die Freiheit des Marktes" bezeichnete Serracchiani in einer Presseaussendung den Beschluss der HBI.

Die Ankündigung der Jobstreichungen vor dem am Montag geplanten Beginn des Verhandlungstischs im Finanzministerium in Rom sei ein Ausdruck von "Arroganz" und Ablehnung jeglicher Form von Dialogs. "Das ist gravierend, vor allem im Rahmen der Beziehung befreundeter Länder", schrieb Friauls Präsidentin.

Es sei verwerflich, dass die Suche nach Lösungen zur Rettung der Bank unterbrochen worden sei. Serracchiani hatte sich in den vergangenen Monaten stark für die Rettung der Jobs bei der HBI engagiert.

Die ehemalige Hypo Italien (heute HBI) gehört seit Herbst 2014 nicht mehr der staatlichen Heta (vormals Hypo Alpe Adria), sondern einer eigenen ebenfalls staatlichen österreichischen HBI Bundesholding.