Nach der Zinswende in den USA hält die Notenbank Fed vorerst still. Sie entschied am Mittwoch, den Schlüsselsatz zur Versorgung des Finanzsystems mit Geld bei 0,25 bis 0,5 Prozent zu belassen. Die Fed hatte ihn im Dezember erstmals seit fast zehn Jahren erhöht.

Die Währungshüter um Fed-Chefin Janet Yellen erklärten nun, dass sie die Entwicklung in der Finanzwelt und das globale Konjunkturumfeld genau beobachten werden. Damit wollen sie die Risiken für den Konjunkturausblick abschätzen. Zugleich strichen sie eine frühere Passage, wonach die Gefahren für den Ausblick ausgeglichen seien.

Fed bleibt vorsichtig

Dies gilt als Signal, dass sie bei weiteren Zinserhöhungen aus Rücksicht auf Märkte und Wirtschaft nichts überstürzen werden. Allerdings erklärten die Währungshüter, dass sie die Effekte des Ölpreisverfalls und des starken Dollars auf die unerwünscht niedrige Inflation weiter für vorübergehend hielten. Eine Anhebung bei der nächsten Sitzung Mitte März wurde von Investoren zuletzt als eher unwahrscheinlich eingeschätzt. Viele Experten rechnen mit drei Zinsschritten in diesem Jahr - OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny heuer nur mit einer einzigen, wie er vorige Woche sagte .

Die Wall Street reagierte am Mittwoch verunsichert auf den Zinsentscheid. Der Dow-Jones-Index drehte in einem volatilen Handel ins Minus. Die Renditen auf US-Staatsanleihen fielen leicht. Der Euro legte zum Dollar weiter zu. Die Konjunkturabkühlung in China und der freie Fall des Ölpreises haben die Märkte zu Jahresbeginn auf Talfahrt geschickt. Die Entwicklung gilt vielen Investoren als Anzeichen für eine angeschlagene Weltwirtschaft.