Der niederösterreichische Glücksspielkonzern Novomatic, der am Heimatmarkt Österreich seinen Erzrivalen Caisnos Austria übernehmen will, hat im ersten Halbjahr 2015 dank Akquisitionen mehr umgesetzt, aber etwas weniger verdient. Der Umsatz stieg um fünf Prozent auf 988,2 Mio. Euro, während sich der Periodenüberschuss um 0,5 Prozent auf 103,5 Mio. Euro verringerte.

Operativ war Novomatic von Jänner bis Juni ein bisschen schwächer unterwegs. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging um 3,3 Prozent auf 161,8 Mio. Euro zurück, geht es dem Mittwoch veröffentlichten Finanzbericht hervor.

Einkaufstour

Wie in den Vorjahren war Novomatic auch heuer wieder auf Einkaufstour im Ausland. In Deutschland, wo die Niederösterreicher mit ihrer Tochter Löwen Entertainment schon stark vertreten sind, wurden mehrere Spielhallenbetreiber übernommen. Weiters kaufte sich Novomatic bei einer italienischen Automatenfirma ein. Die Software-Tochter Greentube tätigte Akquisitionen in den USA und in Kanada. In Russland und Slowenien hingegen stieß Novomatic Tochterfirmen ab.

Am Heimatmarkt Österreich machte Novomatic das seit Jahresbeginn gültige Automatenverbot in Wien zu schaffen - der Konzern musste deswegen seine große Admiral-Spielhalle im Prater zudrehen. Das Verbot habe zu einem "deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang" in dem betreffenden Geschäftsbereich geführt, schreibt der Vorstand im Finanzbericht. Da im Sommer das Bundesverwaltungsgericht die drei neuen Casinolizenzen für Wien und Niederösterreich aufgehoben hat, sei "zumindest kurzfristig nicht mit einer Kompensation dieses Rückgangs zu rechnen." Das Finanzministerium hatte zwei der drei Konzessionen an Novomatic vergeben.

Wettbewerbsbehörde verstimmt

Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) ist verstimmt, weil sie vom geplanten Einstieg des niederösterreichischen Glücksspielkonzerns Novomatic beim Erzrivalen Casinos Austria aus den Medien erfahren musste. Zwischenzeitlich hat Novomatic bei BWB-Chef Theodor Thanner vorgefühlt. Dieser will die Prüfung der Fusion nicht der EU-Kommission überlassen und bis Mitte Dezember für Klarheit sorgen.

"Sobald wir Unterlagen und Gutachten auf den Tisch haben, prüfen wir vier bis sechs Wochen. Das heißt, bis Mitte Dezember sage ich, was Sache ist", sagte Thanner der "Presse" (Mittwoch).