In einem Geheimverfahren noch unter dem alten Landeshauptmann Franz Voves wurden die drei steirischen Glücksspiel-Lizenzen für die nächsten zwölf Jahre vergeben. Nun werden die Sieger dieses Verfahrens bekannt: Die Firma PG Enterprise AG („Panther Gaming“), weiters die Firma PA Entertainment & Automaten AG sowie offenbar die Novomatic selbst bekamen die drei Lizenzen zuerkannt. Alle drei Firmen haben Novomatic-Verbindungen - wenn auch auf Umwegen.

Die PG Enterprise AG will ab 2016 für zwölf Jahre 337 Glücksspielautomaten in Salons aufstellen. Die Entscheidung ermögliche die Schaffung von mehr als 80 Arbeitsplätzen in der Steiermark, ließ Vorstand und Alleineigentümer Christian Gernert wissen. Dieser war bis 2013 Vorstand der Admiral Casinos (die im Alleineigentum der Novomatic stehen).

Die Vergabe an die PG sorgt für politische Diskussionen.
Aufsichtsratschef und mächtiger Mann in der Firma ist Ex-ÖVP-Wirtschaftslandesrat Herbert Paierl, sein Stellvertreter ist der Anwalt Franz Krainer, Sohn des einstigen ÖVP-Landeshauptmanns Josef Krainer. Im PG-Aufsichtsrat sitzt auch der frühere SPÖ-Bezirkshauptmann von Bruck/Mur, Jörg Hofreiter. Die KPÖ-Klubobfrau im Landtag, Claudia Klimt-Weithaler, fordert wegen der engen landespolitischen Vernetzung die „Offenlegung aller Entscheidungsprozesse“. Notfalls wolle sie einen Untersuchungsausschuss.

Die zweite Lizenz ging an die PA Entertainment - sie gehört dem Grazer Helmut Polanz, der seit Jahren Mietkunde der Novomatic ist. Auch über seine Frau (die bis 2012 Admiral-Geschäftsführerin war) und einen gemeinsamen Firmenstandort in Graz ist er mit dem Novomatic-Konzern verbunden. Polanz meinte zur Lizenzvergabe, sein Unternehmen lege Wert auf Spielsuchtprävention sowie Jugendschutz.

Die dritte Lizenz ging an den Novomatic-Konzern, der damit seine Vormachtstellung in diesem Segment weiter festigt.