Bereits am Montag sorgten schwere Unwetter in Österreich für Schäden von rund 4,8 Millionen Euro in der Landwirtschaft. Noch heftiger fällt nun die erste Schadensbilanz der Hagelversicherung für den Donnerstag aus: „Österreich wurde – beginnend am späten Nachmittag – erneut von extremen Wetterereignissen heimgesucht. Vor allem in Tirol und in der Steiermark, lokal auch in Niederösterreich, entluden sich am Nachmittag mehrere Superzellen mit großkörnigem Hagel, heftigen Sturmböen und intensiven Niederschlägen“, wird mitgeteilt.. „Nach ersten Erhebungen durch unsere Sachverständigen beläuft sich der landwirtschaftliche Gesamtschaden durch das gestrige Unwetter auf neun Millionen Euro“, nennt Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, in einer Aussendung die erste Schadensbilanz.
Die Sachverständigen der Hagelversicherung seien seit den Abendstunden in den betroffenen Regionen im Einsatz, „um die Schadenserhebung rasch durchzuführen und den betroffenen Landwirtinnen und Landwirten schnelle Hilfe zu gewährleisten“.
In der Steiermark waren vor allem die Bezirke Graz-Umgebung, Weiz und Leoben betroffen – die Bandbreite reicht von Ackerkulturen und Grünland über Obst, Gewächshäuser bis hin zu Baumschulen. Den Gesamtschaden für die Steiermark durch das Unwetter am Donnerstag beziffert die Hagelversicherung mit 6,2 Millionen Euro.
„Diese Unwetter werden weiter zunehmen“
Weinberger: „Diese Extremereignisse verdeutlichen einmal mehr, dass die Landwirtschaft mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel besonders stark vom Klimawandel betroffen ist. Diese Unwetter werden – und das bestätigt ja auch der jüngst veröffentlichte Klimabericht – an Häufigkeit und Intensität weiter zunehmen.“ Vor allem rotierende Gewitterzellen würden „dabei immer häufiger großkörnigen Hagel, der enorme Schäden verursacht“, bringen. „Binnen kürzester Zeit verursachten massive Hagelkörner – lokal mit einem Durchmesser von bis zu fünf Zentimetern – gravierende Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen. Betroffen sind neben Acker- und Grünlandflächen auch Obst- und Baumschulen, Christbaumkulturen sowie Gemüseanbaugebiete.“
Stark getroffen wurden auch die Bezirke Zwettl, Krems-Land, Waidhofen an der Thaya in Niederösterreich, der Gesamtschaden lag bei rund 400.000 Euro – insbesondere im Getreide-Bereich. In Tirol wurden Grünland, Mais, Obst, Erdbeeren, Gemüse und Christbaumkulturen stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Schaden: 2,4 Millionen Euro.