Der Verein für Konsumenteninformation hat die Konsum-Ente, seinen Negativpreis für das „ärgerlichste Lebensmittelprodukt“, vergeben: Die Konsum-Ente geht diesmal an das stille Mineralwasser „Paw Patrol Wasser“, ein mit Figuren aus der Kinderanimationsserie „Paw Patrol“ („Pfoten-Patrouille“ oder „Helfer auf vier Pfoten“) geschmücktes Wasser. Es wird beworben als „Köstliches Klosterquell Quellwasser“. Tatsächlich wird es in Griechenland in Plastikeinwegflaschen abgefüllt. Herstelleradresse: Aristidou, 13677 Acharnai. 

„Unnötig langer Transportweg“

Das „Paw Patrol Wasser“ habe einen unnötig langen Transportweg hinter sich, verweisen die Konsumentenschützer auf Wasser aus der Leitung als gute Alternative. Der Handelskonzern Spar, einer von mehreren Verkäufern des Wassers in Österreich, rechtfertigt den Wasserimport damit, dass es nur dort einen Abfüller gebe, der die speziell geformten Flaschen in der geforderten Qualität herstelle. „Die Verpackung ist das Hauptkriterium, das Produkt im Sortiment zu führen.“ Die Flaschen würden zudem von Konsumenten oft wieder mit Getränken befüllt. Außerdem sei das „Paw Patrol Wasser“ wesentlich gesünder als zuckerhältige Softdrinks.

„Grundsätzlich ist es erfreulich, Kinder durch die spielerische Aufmachung eines Produktes zum Trinken von Wasser anstatt von zuckerreichen Softdrinks zu animieren“, meint VKI-Ernährungswissenschaftlerin Teresa Bauer. Das rechtfertige aber nicht, dass für dieses Getränk Wasser aus Griechenland ins wasserreiche Österreich importiert werde. Das Argument der Wiederbefüllung sieht sie problematisch: „Dadurch könnte sich unter anderem Mikroplastik lösen und in den Flascheninhalt übergehen.“ Besser seien wiederbefüllbare Flaschen aus Glas oder Edelstahl.

2. Platz: Ovomaltine

Den zweiten Platz belegte das Ovomaltine-Getränkepulver. Dessen Füllmenge „wurde seit 2022 gleich zweimal einer Schrumpfkur unterzogen – von 1000 Gramm auf 900 und danach 750 Gramm“. Im Vergleich mit der 1000-Gramm-Packung komme die 750-Gramm-Variante bis zu 33 Prozent teurer – „ein klassischer Fall von Shrinkflation“, so der VKI. Der Hersteller, die Wander AG, rechtfertigt sich mit gestiegenen Produktionskosten.

Ziemlich süße „Obsties“

Auf dem dritten Platz landete die Produktlinie „Obsties“ von Alete. Die Aufmachung und der Hinweis „ohne Zuckerzusatz“ würden den Eindruck eines gesunden Obstsnacks für Kleinkinder erwecken. „Im Kleingedruckten erfährt man jedoch, dass diese Snacks immerhin zu rund 75 Prozent aus Zucker bestehen und damit eher als Süßigkeit zu werten sind“, so die Konsumentenschützer. Der unscheinbare Zusatzhinweis, dass das Produkt von Natur aus Zucker enthält, sei leicht zu übersehen. Für den Hersteller, die Deutsche Milchkontor GmbH (DMK), sei der Zuckergehalt unproblematisch, Obsties seien für zwischendurch gedacht.