Im Bezirk Voitsberg fallen jährlich rund 350 Rehe dem Straßenverkehr zum Opfer. Die Unfälle mit Wildtieren fordern nicht nur hohe Sachschäden und gefährden die Lenker, sie fügen den Tieren großes Leid zu. „Der durchschnittliche Schaden an einem Pkw nach einem Wildunfall ist mit mindestens 1800 Euro zu bemessen“, sagt Wolfgang Steiner vom Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur in Wien.

Unfallträchtiges Straßenstück

Das Straßenstück zwischen Afling und Kainach ist besonders unfallträchtig. „Wir verzeichnen auf einem relativ kurzen Abschnitt jährlich 15 bis 17 Kollisionen“, erklärt der örtliche Jagdleiter Hans Pongritz. Um die Zahl zu verringern, wandte sich die Jagdgesellschaft Kohlschwarz an das Projekt „Wildtierschutz und Verkehrssicherheit Steiermark“. Gemeinsam mit dem Straßenerhaltungsdienst wurden 120 optische, stark reflektierende Sensoren installiert. Neu sind auch zwölf optisch-akustische Warnanlagen. Diese senden nicht nur Warntöne aus, sondern geben auch beim Herannahen eines Autos Lichtsignale ab.

Die Kosten von rund 2200 Euro tragen zu fünf Sechstel der Straßenerhaltungsdienst und die Steirische Jägerschaft, rund 370 Euro hätte die Jagdgesellschaft aufbringen müssen. „Dieser Betrag wurde jedoch von der Gemeinde Kainach übernommen“ freut sich Pongritz. Bürgermeister Viktor Schriebl: „Uns ist die Sicherheit der zahlreichen Pendler auf dieser Strecke ein großes Anliegen.“

Mögliche „Souvenirsammler“ der Warnanlagen warnt Jagdleiter Hans Pongritz: „Diese sind über Nahfeldkommunikation personalisiert, Eigentümer und auch ein geänderter Standort sind einfach über ein Smartphone abzufragen.“ Die Kohlschwarzer Jäger verlassen sich nicht nur auf technische Hilfsmittel, sondern haben auch eine Wasserstelle im Wald oberhalb der Straße errichtet, damit die Rehe die Straße zur Kainach nicht queren müssen.