Der 15. Juni 1897 war ein sonniger Tag. Ganz Pölfing-Brunn war auf dem Weg zur Fronleichnamsfeier nach Wies. Nur in der Kolonie der Bergarbeiter herrschte eine merkwürdige Unruhe. Zwischen dem Wenzelschacht und dem Hauptschacht liefen die Arbeiter hin und her. Der 110 Meter tiefe Hauptschacht, zwischenzeitlich wirtschaftlich bedeutungslos geworden, sollte um weitere 60 Meter vertieft werden.
Weil es im Erdinneren rumorte, wurde die Aufsicht verständigt. 40 Meter weit hatte man sich schon vorgearbeitet, als das Unglück an jenem Juni-Morgen seinen Lauf nahm. An der Erdoberfläche hatte sich bereits eine Menschenmenge versammelt. „Er wird einstürzen!“, hieß es. „Nein, der Schacht ist noch zu retten!“, hörte man andere rufen. Machtlos verfolgten die Menschen zu Tag das Geschehen.
Geschichten von früher
Das tragische Unglück von Pölfing-Brunn
Erst rumorte die Erde, dann brach im Juni 1897 ein ganzer Schacht ein und begrub einen 19-jährigen Bergmann. Bis heute liegt sein Leichnam in der Grube.
© Sammlung K.-H. Sommer