Gut 800 Leute aus allen Teilen der neuen Großgemeinde St. Veit in der Südsteiermark pilgerten im Vorjahr gemeinsam nach St. Nikolai ob Draßling. Dort feierten die Nikolaier, Leitersdorfer, Lipscher, St. Veiter, Labuttendorfer, Siebinger und all die anderen Bürger aus den insgesamt 27 Ortschaften 600 Jahre St. Nikolai. Und ein bisserl auch sich selber.
Würstel, Bier und andere Getränke gingen auf die neue Großgemeinde. Fusionsprämien des Landes für ein Zeltfest der Bürger? „Nein“, winkt Bürgermeister Manfred Tatzl (ÖVP) ab. Aber das Miteinander sei in der neuen Großgemeinde wichtig, außerdem hätte man in den letzten Jahren in allen drei Teilgemeinden gut gewirtschaftet.
Die beiden Leibnitzer Gemeinden St. Veit am Vogau und St. Nikolai ob Draßling sowie Weinburg (ehemaliger Bezirk Südost-steiermark) gehörten zu den Vorreitern und Musterschülern bei den Fusionierungen. Bald, nachdem in Graz die Strukturreform bekannt gegeben wurde, trafen sich die Mandatare aus den drei Gemeinden im alten Kultursaal. Ein neutraler Koordinator, Alexander Bäck, wurde bestellt.
Proteste gegen die Fusionen? Verfassungsrichter? Fehlanzeige. Stattdessen wurden in einigen Ortschaften gar Unterschriften für eine Zusammenlegung gesammelt. „Es herrschte von Anfang an eine gute Stimmung, alle hatten das Gefühl, mit im Boot zu sein“, erinnert sich Manfred Tatzl.