Eigentlich ist es ein ganz anderer Hintergrund, den man sich vom neuen Kellermeister Andreas Lobe am Steiermärkischen Landesweingut Silberberg in Leibnitz erwarten würde. Denn der 22-jährige Südsteirer stammt weder aus einer Familie mit Weingut im Rücken, noch hatte er vor dem Start seiner Ausbildung überhaupt großartig mit Wein zu tun – er ist Quereinsteiger.

Nur 1,3 Kilometer von Zuhause

Alleine die Nähe zum Landesweingut ist es, die dem Seggauberger den Weg zum „Weinmacher“ ebnen sollte. Von seinem Zuhause auf die Gründe des Landesweinguts sind es nur 1,3 Kilometer: „Ich hatte immer schon im Kopf, dass eine Arbeit in Silberberg eine coole Stelle wäre“, erzählt Lobe.

Andreas Lobe gelangte als Quereinsteiger in die Welt des Weinbaus
Andreas Lobe gelangte als Quereinsteiger in die Welt des Weinbaus © Silberberg

Ausbildungen in Silberberg und Klosterneuburg

Der natürlich die richtige Ausbildung vorangestellt werden musste. Klarer Ausgangspunkt: die Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Silberberg. 2015 begann Lobe dort die Ausbildung, 2019 schloss er sie als Facharbeiter für Weinbau und Kellerwirtschaft ab. Drei weitere Ausbildungsjahre an der Höheren Bundeslehranstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg sollten folgen. Am Ende im Gepäck: die Matura und die richtigen Voraussetzungen für den Kellermeister am Landesweingut Silberberg.

Seit Mai 2023 zieht Lobe nun die Fäden im Weinkeller der Institution, sein Vorgänger Klaus Fischer – er war seit 2014 Kellermeister in Silberberg – räumte den Platz, um sich auf sein eigenes Weingut in St. Anna am Aigen zu fokussieren. „Silberberg setzt sehr gerne auf junge Leute. Außerdem kannten sie mich schon als Schüler und fachlich dürfte es auch gepasst haben“, erklärt sich Lobe, dass die Wahl unter den Bewerbern auf ihn fiel.

Von der Traubenverarbeitung zum Verkauf

Gemeinsam mit dem Önologen Karl Menhart und dem Weingartenmanager Gernot Lorenz trägt er nun die Verantwortung für den Wein in Silberberg, kümmert sich zusammen mit dem Weinbauteam um alles, was passiert, sobald die Traube in den Keller gelangt. „Das geht von der Traubenverarbeitung über die Überwachung des Gärverlaufs und die verschiedenen Filtrationsschritte bis hin zur Flaschenfüllung, zu Verkostungen und zum Verkauf“, erklärt der 22-Jährige.

Abseits von Weinfässern macht der Südsteirer im Winter übrigens gerne die Skipiste unsicher. Ansonsten engagiert er sich als Obmann bei der Landjugend Leibnitz oder sorgt in der Musikkapelle Seggauberg als Saxophonist für die richtigen Klänge.