"Vor zehn Jahren kam ich am Montag ins Büro und hatte eine Fülle an Bewerbungen am Tisch liegen", erzählt Mario Renn, HR Business Partner der Styria Media Group, in seinem Impulsvortrag beim Businessfrühstück im Regionalbüro in Feldbach.

Nun plagen sich viele Unternehmer mit der Personalsuche. Es findet ein Wandel vom Arbeitsmarkt hin zum Kandidatenmarkt statt – nicht nur in Branchen wie der IT, sondern auch in niedrig entlohnten Bereichen. Die Zahlen zum Arbeits- und Fachkräftemangel sind nicht nur im Bezirk Südoststeiermark, sondern in ganz Österreich alarmierend hoch.

Die Kleine Zeitung nahm dies zum Anlass, Unternehmer aus der Region sowie politische und gesellschaftliche Akteure ins Regionalbüro Feldbach zu laden und sich über den aktuellen Trend auszutauschen und Netzwerke zu bilden.

Arbeitskräftemangel als größte Herausforderung

"Der Fach- und Arbeitskräftemangel bleibt die größte Herausforderung in den nächsten Jahren", sagt Edmund Hacker, Chef des AMS Südoststeiermark, in seinem Impulsvortrag. Aktuell gibt es rund 700 offene Stellen in der Südoststeiermark, die meisten davon in der Gastronomie und der Pflege. Er appelliert an die Unternehmer: "Das AMS ist die größte Jobbörse, bitte meldet eure offenen Stellen."

Was Mitarbeiter wollen und sich Unternehmer fragen sollen

Um potenzielle Mitarbeiter anzusprechen, müsse man als Unternehmer wissen, was sie wollen, erklärt Mario Renn, HR Business Partner der Styria Media Group. Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice, Weiterbildung, Entwicklungsmöglichkeiten und etwa den Hund mit ins Büro zu nehmen – immer mehr Mitarbeiter stellen diese Forderungen an ihren Arbeitgeber.

Zudem müssten sich Unternehmer beim Erstellen der Jobinserate fragen: Gibt es diese Person, die wir in unserer Anzeige beschreiben, da draußen wirklich? Damit die Inserate begeistern, sollte man sie an den jeweiligen Beruf anpassen – einen Techniker etwa spreche etwas anderes an als einen Buchhalter.

Renn hat einen weiteren Tipp parat: Bei Stellenanzeigen sollte man den Fokus auf die Werte im Unternehmen legen. Den Kandidaten werde es immer wichtiger, sinnstiftende Arbeit zu leisten.