2022 war ein Ausnahmejahr für die regionale Jägerschaft: Zwar wurden heuer bisher keine Wildrissfälle durch einen möglichen Wolf gemeldet – vermehrt aber wurden in unzähligen Wäldern Schälschäden durch die Tiere registriert. Hunderte Bäume im gesamten Wechselgebiet waren betroffen. Im Frühjahr hatte die örtliche Jägerschaft daher dringenden Handlungsbedarf. 60 Rotwild-Hirsche wurden vorsorglich erlegt.

Zu viele Tiere

"Die Population war zu groß, das Problem konnte man nur so in den Griff bekommen", erzählt Bezirksjägermeister Franz Gruber im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Einmal im Jahr -rund um den Hubertustag am 3. November - zieht die Jägerschaft Bilanz über Abschüsse, Wildunfälle und Schäden durch wildernde Tiere wie Hunde oder Wölfe. Dabei wurden um 20 Prozent mehr Rotwild-Abschüsse als üblich verzeichnet.

Unzählige Bäume wurden durch die Tiere beschädigt
Unzählige Bäume wurden durch die Tiere beschädigt © kk

Aktuell gibt es im Bezirk 2100 Jäger, etwa zehn Prozent von ihnen sind weiblich. "Erfreulich ist, dass sich auch immer mehr jugendliche Damen für Jagd und Natur interessieren", so Gruber. Innerhalb der 166 offiziellen Jagdgesellschaften werden im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld aktuell 25 Eigenjagden geführt. Österreichweit lag die Gesamtzahl der Abschüsse laut Statistik Austria mit 739 500 um 1,1 Prozent über dem Wert der Vorsaison. Dabei wurde 1,5 Prozent mehr Haarwild (Hirsche, Rehe und Wildschweine) und 1,3 Prozent weniger Federwild erlegt.

Weniger Unfälle

Im Bezirk wurden heuer von den 7600 erlaubten Rehen bereits 5700 erlegt. 343 Wildschweine wurden zudem geschossen, wobei hier die Saison noch bis Ende März andauert. Was Wildschäden betrifft, so zeigt sich die Bezirksjägerschaft zufrieden: Bisher gab es nur 884 tote Tiere auf der Straße. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es etwa 1100.

Bezirksjägermeister Franz Gruber
Bezirksjägermeister Franz Gruber © Archiv

Am kommenden Sonntag wird ab 16 Uhr zur Bezirks-Hubertusfeier in der Pfarrkirche Stubenberg geladen. 50 Jungjägerinnen und Jungjäger werden hier feierlich vereidigt.