Wenn die Wiese zum Schuhregal wird: Schwarze Stilettos, weiße Sandalen und braune Stiefel liegen zwischen den Weinstöcken, die bereits erste grüne Trauben tragen. Eine junge Frau wühlt daneben in einem grauen Rollkoffer herum, der mit Kleidungsstücken gefüllt ist. Letztendlich entscheidet sie sich für ein schwarzes Dessous und verschwindet hinter einem Auto, um sich umzuziehen.

Wenige Minuten später beginnt für Lena Fuhrmann das Jungbauern-Kalendershooting im Weingarten Schirnhofer im oststeirischen St. Anna (Gemeinde Hartberg-Umgebung). Die 18-jährige Tirolerin, gekleidet in einem schwarzen Hauch von Nichts und braunen Cowboy-Stiefeln, wird in verschiedenen Posen zwischen den Weinreben fotografiert. Immer wieder eilt eine Stylistin zu ihr, um das Make-up aufzufrischen oder die Haare anders aufzufächern. Für die letzten Bilder lässt die Jungbäuerin, die gemeinsam mit ihrem Ehemann Thomas zum Shooting nach Hartberg-Fürstenfeld gekommen ist, schließlich alle Hüllen fallen: Im Evakostüm schreitet sie durch den Weingarten und zupft ein Blatt von einem der Stöcke.

25 Models posieren in der Oststeiermark

Insgesamt 25 Jungbäuerinnen und Jungbauern gastieren derzeit im Wellnessresort-Hotel Grüne Au in Pöllau. "Es ist ein Zwillingspärchen dabei", verrät Projektleiter Philipp Knefz, "daher haben wir 13 junge Damen und zwölf Herren". Sie alle werden in der Girls- oder Men-Edition des Kalenders 2023 zu sehen sein. In den vergangenen Tagen wurden die Models an verschiedenen oststeirischen Locations abgelichtet. Am Donnerstag, 30. Juni, gibt es noch ein Abschluss-Shooting in Niederösterreich, bevor die Teilnehmenden nach Hause zurückkehren.

Ein Tag alte Ferkel als Accessoire

Der Bauernhof Kainer-Muhr in Flattendorf ist ebenfalls Schauplatz eines Shootings. Der 22-jährige Julian Pichler soll inmitten von Schweinchen fotografiert werden. Begeistert sind die fünf Ferkel, die erst wenige Wochen alt sind, davon aber nicht: Als der Salzburger eines der Jungtiere auf den Arm nimmt, beginnt es zu quieken, zu strampeln und sich zu winden. Ein paar beruhigende Worte und mehrere Streicheleinheiten später lässt es sich aber doch besänftigen. 

"Mit Alexander Peinhopf, Elena Eisenberger und Nicole Peissl haben wir auch drei steirische Teilnehmer dabei", erzählt Knefz, während er die tierischen Models beobachtet. Für ein unvergessliches Foto zum Abschluss werden schließlich noch vier Ferkel gebracht, die erst einen Tag alt sind. Sie sitzen in einem geflochtenen Weidekorb, den der Salzburger Jungbauer für ein letztes Bild in die Kamera hält. Für die kleinen Schweinchen heißt es dann schnell zurück zu ihrer Mama. Wenn der Jungbauern-Kalender im Oktober erscheint, werden sie vielleicht ja dort zu sehen sein.

Bestellungen auch aus Osttimor

Insgesamt werden dieses Jahr mehr als 10.000 Kalender gedruckt. Die Ausgabe für 2023 kann bereits auf der Website vorbestellt werden und ist ab Mitte Oktober erhältlich. "43 Prozent der Kalender exportieren wir ins Ausland", sagt Knefz, "die meisten davon nach Deutschland, aber heuer haben wir auch schon Bestellungen aus Kanada oder Osttimor". Ein Team aus mehr als 20 Personen sorgt heuer dafür, dass der Verkauf des Kalenders und die Fotoshootings reibungslos über die Bühne gehen.