Jene, die nicht in der Ära der großen Handelsketten aufwuchsen, können sich noch gut an die kleinen Geschäfte erinnern, die früher das Ortsbild prägten. So auch „Elektro Loidl“ in Lafnitz. „Alles begann mit dem Handel, der Reparatur sowie der Installation von Elektrogeräten“, erklärt Doris Wilfinger in jenem Haus, wo alles seinen Anfang nahm. „Es war ein alter Bauernhof. Da hinten, wo der Schweinestall früher war, kam die Fernsehwerkstatt hin“, erklärt die 40-Jährige.

Das neue Gebäude in Lafnitz
Das neue Gebäude in Lafnitz © Privat

58 Jahre später beschäftigt die Loidl-Gruppe 1200 Mitarbeiter – und arbeitet an drei Großaufträgen in Wien sowie Berlin mit einem Volumen von 86 Millionen Euro. Weiters investiert man selbst gerade eine Million Euro in die Zukunft des Unternehmens – in ein Ausbildungszentrum. Derzeit werden rund 80 Lehrlinge ausgebildet. „Unser erster Lehrling war Alois Hatzl, er war bis zu seiner Pensionierung im Unternehmen“, so Wilfinger.

Ständige Veränderung

„Ich denke, das Geheimnis ist, dass wir uns immer wieder verändert haben“, erklärt die Prokuristin weiter, deren Vater Bernhard 1989 mit 24 Jahren in die Geschäftsführung des Unternehmens eintrat. Damals zählte es noch 40 Mitarbeiter.

Licht Loidl: Damals und heute

Portfolio stetig erweitert

Im Laufe der Jahre erweiterte sich das Portfolio des Unternehmens stetig. 1991 kamen die Gewerke Heizung, Klima, Lüftung und Sanitär – kurz HKLS – hinzu. Gewerblicher Geschäftsführer in diesem Fall, der Cousin von Bernhard Loidl, Albert Vorauer. 2014 wurde die Sparte Mess-, Steuer- und Regeltechnik unter der Leitung von Doris Wilfingers Cousin Arnold Loidl etabliert

Man ahnt es schon, Licht Loidl ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Familienbetrieb. Doris Wilfingers Bruder Jürgen Loidl ist in der Geschäftsführung. Mutter Edeltraud leitet die Sparte „Handel“. Doris Wilfingers Mann Bernd ist für Personal und Einkauf zuständig.

„Die Firma ist immer präsent“

„Der gute Zusammenhalt innerhalb der Familie ist natürlich unerlässlich. Bei uns ist die Firma immer präsent, ob im Urlaub oder abends bei der Jause. Wir wohnen alle in Lafnitz, wir und das Unternehmen sind regional sehr verwurzelt. Viele unserer Verwandten arbeiten im Betrieb und wir schätzen es, dass viele Mitarbeiter aus der Region kommen. Viele, die bei uns eine Lehre begonnen haben, sind jetzt als Projektleiter im In- und Ausland bei Großprojekten tätig“, so Doris Wilfinger.

Fotoserie: Bei der Arbeit

So wuchs man im Laufe der Jahre mit den Kunden – unter anderem große Lebensmittelkonzerne. In den vergangenen Jahren kamen imposante Bürobauten hinzu, aber auch bei Shoppingcentern – wie bei Hatric in Hartberg oder EO Oberwart – hat man in Sachen Gebäudetechnik mitangepackt.

Als weiteren Meilenstein kann man den Bau eines neuen Betriebsgebäudes im Jahr 2016 bezeichnen. Ob es jemals ein Thema war, von Lafnitz wegzuziehen? „Nein, wir sind hier verwurzelt, außerdem liegen wir ganz gut zwischen Graz und Wien.“