Susanne Rode hat schon von vielen Flecken dieser Erde aus gearbeitet. „Brasilien, Italien, Indonesien, Australien – ich war eine digitale Nomadin“, sagt sie und lacht. Dort habe sie bereits Coworking-Spaces, also Arbeitsplätze, in die man sich zeitlich begrenzt einmietet, genutzt.

„Es war nicht nur spannend, welche Menschen ich dort kennengelernt habe, sondern auch, inwiefern wir alle von der Arbeit des jeweils anderen profitiert haben. Man hat gemeinsam Ideen erarbeitet und sich auch geholfen“, erklärt die 45-Jährige, die mit ihrem Lebensgefährten Florian Winkler „Dot Coworking“ gegründet hat.

Seit November kann man sich in dem 211 Quadratmeter großen Büro in Schildbach, einen Arbeitsplatz nach Wunsch mieten. Zur Wahl stehen unterschiedliche Modelle. Entweder man bucht einen fixen Arbeitsplatz, den „Personal Desk“. Oder aber man wählt einen Platz in der „Flex Area“ im Aufenthaltsbereich bei freier Platzwahl. Für größere Teams gibt es das „Private Office“, ein Büro mit mehreren Plätzen. Für Präsentationen kann der „Meetingraum“ gebucht werden. Damit alle ungestört arbeiten können, stehen für Telefonate oder Besprechungen schallisolierte Telefonboxen zur Verfügung.

„Es gibt Jahres- oder Monatsabos. Wir haben aber auch Tageskarten, wenn man das Arbeiten hier einmal testen will oder auf der Durchreise ist“, sagt Susanne Rode. Gebucht werden die Räume auf der Homepage mithilfe eines eigenen Buchungs-Tools.

Alles auf einen Blick

Auch für das leibliche Wohl ist in dem Coworking-Space gesorgt. Auf einem Monitor in der Küche, die man ebenfalls benützen kann, werden die Menüs des benachbarten „Netzwerk 111“ angezeigt. Ebenfalls auf dem Monitor schnell ersichtlich – die Abfahrtspläne der öffentlichen Verkehrsmittel. „Der Monitor selbst ist schon ein gutes Beispiel dafür, wie ein Coworking-Space funktioniert. Einer unserer Kunden hat ihn für uns programmiert“, erklärt Susanne Rode lachend.

„Das Prinzip hinter dem Coworking ist für uns faszinierend, weil man Menschen zusammenbringt und so Spannendes entsteht“, erklärt Florian Winkler, der, wie auch Susanne Rode, beim Software-Unternehmen „TAC“ tätig ist. Der Standort Hartberg habe auch den großen Vorteil, gut zwischen Graz und Wien zu liegen, sodass Firmen pendelnden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit bieten können, hier zu arbeiten. Oder sich schlichtweg in der Mitte zu treffen.

Selbständige, Startups, kleine Firmen

„Die Leute, die hier arbeiten, haben oftmals Jobs in der IT oder Kreativwirtschaft, aber auch viele Selbständige, Start-ups oder kleine Firmen bevorzugen dieses Modell, um Kosten für ein eigenes Büro zu sparen“, erklärt der 27-Jährige. Gerade in der Startphase eines Unternehmens seien diese schwer kalkulierbar, so Winkler, daher sei ein Coworking-Space eine gute Lösung.

Außerdem könne man die Aufenthalte auch nutzen, um sich auszutauschen und ein erstes Netzwerk aufzubauen, gerade, wenn man am Beginn seines Weges steht. „Wir haben auch viele Unternehmen hier an diesem Standort, die bei Steuerberatung, Marketing oder IT helfen können.“