„Es ist wie in einem Albtraum. Man möchte aufwachen, aber man kann nicht.“ Wenn Barbara Obrekar über ihre Tochter Christina spricht, hört man ihr die Verzweiflung mit jedem Wort an. Die 25-jährige Christina leidet unter einem nicht heilbaren Hirntumor, Grad vier. Eine siebenstündige Operation und 33 Bestrahlungen hat die junge Fohnsdorferin bereits hinter sich, seit Monaten und bis heute durchläuft sie die intensive Chemotherapie. Und es ist nicht das erste Mal: Bereits vor fünf Jahren wurde ein Hirntumor, damals weniger aggressiv, festgestellt. Operation, Bestrahlung, Therapien, alles hat die junge Frau durchgehalten. Wie es ihr aktuell geht? „Es geht soweit, danke“, sagt Christina Obrekar tapfer.
Lange falsch diagnostiziert
Dass etwas nicht stimmt hat die Familie schon lange gespürt. „Christina hatte immer Kopfschmerzen, schon als Kind. Aber man hat uns immer beruhigt“, erzählt die Mutter. In der Jugend kommen starke Schwindelanfälle dazu. „Die Halswirbelsäule, hat man uns gesagt. Eine nähere Untersuchung hat niemand gemacht.“ Erst als die Familie regelrecht um ein MRT bettelt, lenken die Ärzte ein und entdecken den Tumor. Die junge Frau ist damals 20, sie wird sofort operiert und kämpft sich zurück ins Leben. Nach einer Umschulung lebt und arbeitet sie in Klagenfurt.
Alle drei Monate, später alle sechs, wird ihr Kopf genauestens untersucht. Im August 2024 kehrt der Krebs zurück. Die niederschmetternde Diagnose: Ein unheilbarer Tumor. Während der stundenlangen Operation erleidet die Murtalerin zudem einen Hirninfarkt, ist seitdem halbseitig gelähmt. „Anfangs konnte sie nicht einmal gehen und war voll pflegebedürftig“, erzählt die Mutter. Aber die junge Frau gibt nicht auf, kann bald wieder gehen. Nur ihr Arm bleibt gelähmt. Psychisch ist die Belastung enorm. „Vor allem am Anfang war es sehr schwierig für mich“, erzählt die Patientin.
Unheilbar, aber Chance auf Besserung
In Österreich sind alle Behandlungsmöglichkeiten für Christina Obrekar ausgeschöpft. Die Familie steht in Kontakt mit diversen renommierten Krankenhäusern in Deutschland, wo neuartige Behandlungsmöglichkeiten in Studien erprobt werden. Die 25-Jährige ist vorgemerkt, frühestens 2026 könnte eine Behandlung stattfinden. Heilung ist bei dieser Art des Tumores aber bislang keine möglich.
In der Zwischenzeit liegen die Hoffnungen der Familie auf einer privaten Klinik in der Schweiz. Dort soll zwar nicht der Tumor behandelt werden, aber der Allgemeinzustand von Christina soll sich verbessern. Durch die intensive Therapie leidet die junge Frau an vielen Nebenwirkungen, die ganzheitliche Therapie in der Schweiz soll die Lebensqualität verbessern. „Ich hoffe auch dass mein Immunsystem soweit aufgebaut werden kann, dass eventuell ein Rückfall nicht so schnell wieder passiert“, erklärt die 25-Jährige. Die Kosten von 25.000 Euro kann die Familie nicht alleine stemmen, der Bruder von Christina hat daher eine Spendenaktion über die Plattform GoFundMe gestartet.
Spendenaktion gestartet
In den sozialen Netzwerken ist die Spendenaktion seither hundertfach geteilt worden, neben Privatpersonen ruft auch die Gemeinde Knittelfeld zu Unterstützung auf. Rund 6000 Euro sind mit Stand 20. März zusammengekommen. „Es ist so schön zu sehen, dass es doch noch Menschlichkeit gibt“, ist Barbara Obrekar gerührt. „Das baut uns momentan ein bisschen auf. Wir bekommen so viel Mitgefühl, und auch wenn jemand selbst nicht viel hat, gibt er vielleicht fünf Euro.“ Als Elternteil sei man in dieser Situation völlig machtlos: „Du willst deinem Kind helfen und kannst es nicht. Mein Gatte ist selbst schwer krank, ich habe lange in der Pflege gearbeitet und bin in Pension. Wir können diese Summe einfach nicht stemmen.“ Wer Christina unterstützen möchte, kann dies unter diesem Link tun.