Als im vergangenen Sommer ein Bagger die Teergrube entlang der westlichen Mürzzuschlager Stadteinfahrt beschädigte, brach die Diskussion um die mehrere Jahrzehnte alte Grube ebenso wieder auf wie die Grube selbst. Mit Jahresende gab es schließlich einen Fahrplan, um die Sanierung in die Wege zu leiten, nun kam es im Zuge der Untersuchungen aber zu einem Hoppala. Am Montag versank ein Bagger im Zuge der Bauarbeiten im Schlamm, die Feuerwehr eilte zur Hilfe und befreite das Gerät aus seiner misslichen Lage. 

Im Büro der zuständigen Landesrätin Ursula Lackner bestätigt man, "dass die Bohrkampagne vorerst unterbrochen werden muss". Die Witterungsbedingungen und der weiche Boden haben dafür gesorgt, dass das Befahren des unbefestigten Untergrunds aktuell nicht möglich ist. Auf die Gesamtuntersuchungsdauer dürfte diese Unterbrechung aber keinen Einfluss haben, wird doch erst im Frühjahr 2024 mit einem Endbericht gerechnet. Nach wie vor offen ist außerdem, was genau sich in der Grube befindet. 

Fläche wird wieder abgedeckt

Mit der Untersuchung des Grundwassers könne wiederum erst begonnen werden, wenn die Teergrube in ihrer genauen Ausdehnung bekannt sei. "Nach den aktuell stattfindenden Bohrungen wird die Fläche wieder temporär abgedeckt, um den Austritt von Teer zu vermindern und vor allem die Anrainer vor der Geruchsbelästigung zu schützen", heißt es aus dem Büro von Landesrätin Lackner. Gefahr im Verzug bestehe aktuell aber keine.

Dennoch ruft der Feuerwehreinsatz auch die Politik auf den Plan. Der Mürzzuschlager FPÖ-Vizebürgermeister Arnd Meißl wünscht sich "eine sofortige Räumung", weil die Teergrube für Autofahrer – im Falle eines Unfalls – ebenso eine Gefahr darstelle wie für Kinder, die sich der Baustelle annähern. "Es braucht jetzt sofort Maßnahmen – und nicht erst 2025", sagt Meißl. Die aus Mürzzuschlag stammende Landtagsabgeordnete Lara Köck (Grüne) sieht ein Versäumnis des Landes: "Hätte man hier schon viel früher eingegriffen, wäre der Bevölkerung die Geruchsbelästigung vielleicht erspart geblieben und es wäre vielleicht auch nie zu diesem Vorfall gekommen."