Seit die Teergrube an der Mürzzuschlager Stadteinfahrt im vergangenen Juli im Zuge von Bauarbeiten aufgebrochen ist, hat sie sich zu einem regelmäßigen Teilnehmer auf dem politischen Parkett entwickelt. Seitdem machen immer wieder Gerüchte die Runde, was dort gelagert und inwiefern Bevölkerung und Umwelt gefährdet sein könnten. Schon im August nahmen sich die Freiheitlichen des Themas an, im November kündigten die Grünen eine Anfrage an Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) an und forderten schnelle Maßnahmen.

Ganz so schnell wird es aber nicht gehen, das geht nun aus der Anfragebeantwortung von Landesrätin Lackner hervor. Demnach dauert die Untersuchung, die mit 1. Dezember des Vorjahres begonnen hat, bis 31. Jänner 2025 an. Sollten in diesem Zeitraum Gefährdungen für die Gesundheit von Mensch und Umwelt erhoben werden, wird die Teergrube von der Altablagerung zur Altlast. Durch diesen neuen Status wäre "grundsätzlich vom Verursacher ein Sanierungsprojekt einzureichen", heißt es seitens des Landes.

Munition und explosive Stoffe aus 1945

Sollte kein Projekt eingereicht werden, wird eine Sanierung durch den Bund durchgeführt. Ein vielfach befürchtetes Zuschütten, so die Anfragebeantwortung, "entspricht jedenfalls nicht dem Stand der Technik". Der Umfang der Sanierung hängt allerdings davon ab, "ob sich aufgrund der durch das Umweltbundesamt durchgeführten Gefährdungsabschätzung erhebliche Gefährdungen für die Gesundheit des Menschen und die Umwelt ergeben".

Weiter offen ist, ob seit 1945 Munition und andere explosive Stoffe in dieser Teergrube gelagert sind. Hinweise darauf gebe es, so das Land, weshalb vor Bohrungen die Kampfmittelfreiheit nachgewiesen werden muss. Diese Überprüfung ist bereits Teil des Zeitplans, wodurch es aber zu keiner weiteren Verzögerung kommen wird. Die weiteren Untersuchungen beziehen sich vor allem auf das Grundwasser, hier soll eine Entnahme an vier Terminen im Abstand von drei Monaten Klarheit bringen.

Das Abdecken der Teergrube mittels Plane und Bodenaushub, so das Land, sei wiederum sinnvoll gewesen, um die Geruchsbelästigung einzudämmen. Ein geruchs- und humanmedizinisches Gutachten wurde allerdings nicht eingeholt, "weil die von Teer ausgehenden Gerüche keine Gesundheitsgefährdung darstellen". Ohnehin befinde sich die Teergrube nun aber unter ständiger Beobachtung, so könne man "rasch auf eine Verschlechterung der derzeitigen Situation" reagieren.