Früher ließ man in Mariazell zwischen dem Ende der Wallfahrt und den Weihnachtsferien die Rollläden herunter. Durch den Mariazeller Advent wurde diese „tote Saison“ zur belebtesten Zeit des Jahres. Von 100.000 Besuchern und mehr ist die Rede. Die Wallfahrts-Standl sind genauso geöffnet wie im Sommer, in der „Apotheke zur Gnadenmutter“ herrscht ebenso Gedränge wie in der Lebzelterei Pirker, im Kaufhaus „Arzberger“ oder vor den unzähligen Adventhütten.
Im Jahr 1999 das erste Mal veranstaltet, während der Corona Pandemie ein Jahr pausiert, feiert der Mariazeller Advent heuer von 20. November bis 21. Dezember seine 25. Ausgabe. „Natürlich hat sich der Markt in den letzten Jahren mit tollen Neuerungen weiterentwickelt. Aber das Traditionelle, das den Advent in Mariazell ausmacht, wurde stets beibehalten“, sagt Veranstalter Andreas Schweiger.
Bürgermeister Helmut Schweiger ergänzt: Der Advent in unserer Gemeinde ist eine Erfolgsgeschichte, auch weil wir authentisch geblieben sind. Als Publikumsmagnet lockt er über die Landesgrenzen hinaus die Menschen zu uns.“ Auch von Seiten des steirischen Tourismusverbands bestätigt Geschäftsführer Michael Feiertag: „Mariazell ist seit 25 Jahren eines der absoluten Aushängeschilder des steirischen Advents.“ Auf „Santa Claus“ und andere Weihnachtserfindungen wurde dabei stets verzichtet.
Altbewährtes und neue Highlights
Eröffnet wird der heurige Mariazeller Advent am 20. und 21. November jeweils mit einem Konzert der Wiener Sängerknaben. Es folgen bis zum 21. Dezember viele weitere Konzerte, sowie andere Angebote, die vom begehbaren Lebkuchenhaus bis zur vollständig renovierten Mariazeller Barockkrippe reichen. Neben Altbewährtem hat man sich zum 25-Jahr-Jubiläum auch einige Neues einfallen lassen.
So wird über den Dächern Mariazells ein Lichterzauber funkeln. „Wir verwandeln die Bürgeralpe vom 20. November bis zum 6. Jänner in eine weithin sichtbare, magische Winterwelt voller Licht, Klang und Emotionen“, sagt Johann Kleinhofer, Geschäftsführer der Bürgeralpe. Geht es nach ihm soll die Abfahrt schließlich bald und bei entsprechenden Temperaturen per Rodel angetreten werden können.
Eine neue Erlebniswelt wird es ebenso auf der „Pirker erLebzelterei“-Terrasse geben. Unter dem Namen „Märchenwelt Groß“ sollen riesige Laternen, funkelnde Sterne und liebevoll gestaltete Figuren Kindheitserinnerungen lebendig machen.
Auch für die Zeit nach den Weihnachtsfeiertagen hat man sich in Mariazell nun erstmals etwas einfallen lassen: Von 26. Dezember bis vierten Jänner findet mit rund 15 Ausstellern, die regionale Spezialitäten, Glücksbringer und Kunsthandwerk anbieten, ein Neujahrsmarkt statt.
Adventhochburg Hochsteiermark
Während der Mariazeller Advent sicher auch österreichweit einer der bekanntesten ist, darf man sich in der östlichen Obersteiermark generell über ein breites Weihnachtsprogramm freuen. „Über 40 stimmungsvolle Adventmärkte – vom Jagdlichen Advent bis zum Bergadvent am Stuhleck – laden in der Hochsteiermark dazu ein, die besinnlichste Zeit des Jahres in einer besonderen Verbindung von Tradition und Natur zu erleben“, sagt Nino Contini, Vorsitzender der Erlebnisregion Hochsteiermark.
Ute Gurdet, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes, rät gar gleich zu einer Art Adventmarkt-Hopping: „Es liegt alles so nah beisammen, dass man an einem Wochenende auch mehrere Adventprogramme besuchen und dazwischen regionale Kulinarik genießen kann.“