Schönes Wetter und arbeitsfrei: Am heurigen 1. Mai hat für viele Motorradfahrer und Bikerladys wieder alles zusammengepasst: raus auf die Maschine und ab auf die Strecke. Im Mariazellerland hatten die Einsatzkräfte dadurch wieder alle Hände voll zu tun.

Auf der B 24, der Hochschwab-Bundesstraße kam es kurz nach Rotmoos in Richtung Gußwerk in einer Kehre zu zwei Unfällen. „Das ist schon selten, dass es an einem Tag an ein- und derselben Stelle zweimal kracht“, erklärt Benjamin Leodolter vom Roten Kreuz Mariazellerland.

Notarzthubschrauber im Einsatz

Zuerst stürzte um die Mittagszeit ein 27-jähriger Motorradlenker aus Wiener Neustadt und wurde dabei über den Lenker geschleudert, knapp zwei Stunden später kollidierten in der Kurve gleich zwei Motorradfahrer miteinander: In beiden Fällen rückten First Responder, Rotes Kreuz und der Notarzthubschrauber Christophorus 15 aus. Es gab vor allem beim zweiten Unfall eine schwere Beinverletzung einer 26-jährigen Tschechin.

Die Vorfälle sind längst nicht die ersten an dieser Stelle, wenngleich Einsatzkräfte vorsichtig sind, der Streckenführung die Schuld zu geben. Denn: „Die Kurve ist gut beschildert.“ Sogar die Straßenmarkierung ist extra so gestaltet, dass Motorradfahrer nicht zu weit in die Mitte der Fahrbahn geraten. „Irgendwie schrecken sich in der Spitzkehre trotzdem manche“, sagt Leodolter und erinnert an einen Fall im vergangenen Jahr, wo an ebendieser Stelle auch ein Fahrer über den Lenker stürzte und sich beide Unterarme brach.

Eher gibt man dem ungleich hohen Zweiradaufkommen im Mariazellerland die Schuld. „Bei schönem Wetter sind täglich Tausende da“, sagt Leodolter, der in der Region aufgewachsen ist und die Situation bestens kennt. Mariazell sei eben rundum von Passstraßen umgeben – die kurvenreichen Strecken dabei ein regelrechtes Eldorado für Biker.

Dabei gehört die Hochschwab-Bundesstraße B 24 zu den unfallträchtigsten Strecken Österreichs, wie auch eine Studie des ÖAMTC schon vor mehreren Jahren bestätigte. Allein zwischen 2012 und 2014 ereigneten sich auf dieser Straße 22 Motorradunfälle. In der Regel waren es so genannte „Allein- bzw. Abkommensunfälle“, bei denen die Lenker ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer von der Fahrbahn abkamen. 60 Prozent der Unfälle waren auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen.